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Sideris Tasiadis bleibt ohne olympische Medaille

Olympia 2024

Keine Medaille, aber Vaterfreuden: Sideris Tasiadis fährt in Paris auf Rang vier

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    24 Hundertstel Sekunden fehlten dem Augsburger Canadierfahrer Sideris Tasiadis zum Gewinn einer olympischen Medaille. So blieb ihm bei den Spielen in Paris nur der undankbare vierte Platz.
    24 Hundertstel Sekunden fehlten dem Augsburger Canadierfahrer Sideris Tasiadis zum Gewinn einer olympischen Medaille. So blieb ihm bei den Spielen in Paris nur der undankbare vierte Platz. Foto: Sebastian Kahnert, dpa

    Es war der Hauch von 24 Hundertstel Sekunden, der im olympischen Wildwasser über Edelmetall und Blech entschied. Mit diesem minimalen Rückstand auf den Bronzeplatz landete der Augsburger Slalomkanute Sideris Tasiadis im Canadier Einer der Männer bei den Spielen in Paris auf dem undankbaren vierten Platz. Damit hat der 34-Jährige nach Silber in London 2012 und Bronze in Tokio 2021 zwar seine dritte Medaille verpasst, darf sich aber über privates Glück freuen. Am Rande des Wettkampfs wurde bekannt, dass Tasiadis und seine Ehefrau Denise im Januar ihr erstes Kind erwarten. „Das ist auch eine Goldmedaille“, sagte Tasiadis nach seinem Lauf trotz der sportlichen Enttäuschung mit einem Strahlen in den Augen.

    Olympiasieger im Canadier wurde unangefochten der Franzose Nicolas Gestin, der auf der Wildwasserstrecke Vaires-sur-Marne im Osten der französischen Hauptstadt in einer eigenen Liga fuhr. Der 24-Jährige hatte in jedem Rennen die gesamte internationale Konkurrenz deklassiert und gewann auf seiner Heimatstrecke nicht nur souverän die Qualifikation und das Halbfinale, sondern auch das Medaillenrennen mit einer Glanzleistung. Mit einem überragenden Vorsprung von 5,48 Sekunden. Silber ging an Adam Burgess (Großbritannien), Bronze an Matej Benus (Slowakei).

    An Tor acht war Sideris Tasiadis abgerutscht und von der Ideallinie abgekommen

    „Es ist schade, aber ich brauche mich mit Platz vier nicht zu verstecken“, sagte Sideris Tasiadis nach seinem vierten olympischen Canadier-Finale. Er war als drittletzter Starter im Feld der besten Zwölf an den Start gegangen und erwischten einen guten Einstieg in sein Finalrennen. An Tor acht jedoch rutschte er deutlich von der Ideallinie ab und verlor viel Zeit. Bis nach unten war er um Schadensbegrenzung bemüht, schaffte es aber tatsächlich, wieder an die Führenden heranzukommen. „Ich habe noch deutlich viel Zeit aus meinem Lauf herausgeholt. So viel, wie ging, da gehört schon viel Mut und Erfahrung dazu, dieses Risiko zu gehen. Trotzdem sind die fehlenden 0,24 Sekunden natürlich ärgerlich“, sagte Tasiadis.

    Seine Einsätze bei Olympischen Spielen haben ihm nun insgesamt Silber (London), Bronze (Tokio), Platz vier (Paris) und Platz fünf (Rio de Janeiro) eingebracht, der so begehrte Olympiasieg ist nicht dabei. „Trotzdem ist das stark“, räumt Tasiaidis mit Blick auf seine Top-Platzierungen ein, die nicht viele Sportler in ihren Karrieren zustande bringen. „Klar fehlt die Goldmedaille. Aber da gehört sehr viel dazu, dass man die dann auch rockt. Dass man genau in dem Moment, das, was man all die Jahre trainiert, dann auch auf den Punkt bringt. Da gehört sehr viel dazu.“ Getragen habe ihn in Paris die ausgelassene Stimmung im Wassersportstadion, die ihn an seine erfolgreichen Spiele in London erinnert habe. „Das Publikum hat jeden hier runter applaudiert. Klar, den Franzosen mehr, aber auch alle anderen, die hier runter gefahren sind. Das finde ich schon sehr großes Fairplay“, verteilte Tasiadis Lob an die Gastgeber.

    Unter den 18.000 Menschen auf der Tribüne fiebert auch Denise Tasiadis mit ihrem Mann mit

    Auf der dicht gefüllten Tribüne fieberten unter den 18.000 Zuschauern ganze Delegationen seines Heimatvereins Kanu Schwaben Augsburg und des benachbarten Augsburger Kajak Vereins mit. Darunter Tasiadis´ schwangere Ehefrau Denise, die mit ihren Eltern die Strapazen der Reise nach Paris ebenso wie die sengende Hitze im Wassersportstadion von Vaires-sur-Marne auf sich nahm, um ihren Mann anzufeuern. Im Januar erwartet das Paar, das in Friedberg (Landkreis Augsburg) lebt, sein erstes Kind. Ein Bub. Vielleicht die nächste Generation Paddler? Tasiadis lacht. Über die sportliche Zukunft möchte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht nachdenken. Scherzhaft auf seine fünften Spiele in vier Jahren angesprochen, fragt er lachend zurück, „Ihr wollt mich sehen, oder? Da mach ich halt weiter“. Aber ernsthaft, so weit denke er natürlich noch nicht.

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