Dieses Ergebnis hatte sich abgezeichnet. Beim ersten Skiflug-Weltcup des Winters in Oberstdorf bekamen die 26.000 Zuschauer spektakuläre Flüge zu sehen – allerdings kaum welche von den DSV-Adlern. Die Deutschen spielten bei der Weitenjagd auf der Heini-Klopfer-Skiflugschanze nur eine Nebenrolle. Wie schon zuletzt bei der enttäuschenden Vierschanzentournee.
Für Staunen sorgten im Allgäu andere – allen voran die überragenden Slowenen, seit jeher Flugspezialisten. Den ersten Wettkampf am Samstag dominierte Timi Zajc, der vor Johann André Forfang (Norwegen) und seinem slowenischen Landsmann Domen Prevc landete. Allesamt begnadete Skiflieger, die mit einer spielerischen Leichtigkeit regelmäßig über 220 Meter und mitunter gar über 230 Meter segelten. Die DSV-Adler übersprangen die 220er-Marke am gesamten Wochenende lediglich dreimal – in Person von Karl Geiger.
Der 31-jährige Lokalmatador vom SC Oberstdorf war der einzige Lichtblick im deutschen Team. Am Samstag kämpfte er sich mit einem Satz auf 224,5 Meter im finalen Durchgang noch auf Rang zehn vor – immerhin. Am Sonntag folgte Rang elf. Geiger sagte: „Für mich war es ein ordentliches Wochenende, es ist aber definitiv Luft nach oben.“
Von den überragenden Fliegern des Wochenendes waren Geiger, Andreas Wellinger und Co. ein gewaltiges Stück entfernt. Zajc feierte am Samstag bereits seinen vierten Sieg auf der Heini-Klopfer-Skiflugschanze und kündigte danach an: „Morgen setze sich noch einen drauf.“ Das gelang nicht. Dafür sprang sein Teamkollege Prevc ein. Bei extrem wechselhaften Windbedingungen segelte der Schanzenrekordhalter (242,5 Meter im Jahr 2022) am Sonntag auf und davon. Der Norweger Forfang musste sich – wie am Samstag – mit Rang zwei begnügen. Dritter wurde Michael Hayböck aus Österreich.
Der Auftritt der DSV-Adler war – Geiger ausgeklammert – vorrangig eines: mittelmäßig. Bundestrainer Stefan Horngacher war sichtlich bemüht, einen Monat vor dem Start der Nordischen Ski-WM in Trondheim, die positiven Ansätze hervorzuheben: „Es ist nicht alles gelungen, ein paar gute Elemente waren aber dabei. Wir könnten schon, aber wir brauchen noch ein bisschen. Wir müssen in Ruhe weiterarbeiten.“
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