Der frühere Skisprung-Bundestrainer Wolfgang Steiert ist im Alter von nur 61 Jahren verstorben. Der Deutsche Skiverband (DSV) bestätigte die traurige Nachricht am Donnerstag unter Berufung auf das enge Umfeld des gebürtigen Schwarzwälders. Zur Todesursache wurden keine Angaben gemacht. Nach Informationen von Freie Presse lebte Steiert zuletzt in einem Pflegeheim.
„In tiefer Trauer gedenkt der DSV seines ehemaligen Skisprungtrainers, der am 12. Dezember verstorben ist. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten in diesen schweren Stunden seiner Familie“, lautet ein Statement auf der Website des Sportverbandes.
Trauer um Wolfang Steiert: Trainerkarriere mit großen Erfolgen
Steiert begann seine Trainerkarriere 1991 und stieg zwei Jahre später zum Co-Trainer der Nationalmannschaft (“DSV-Adler“) auf. Gemeinsam mit Reinhard Heß führte er Athleten wie Sven Hannawald und Martin Schmitt zu großen Erfolgen.
Schmitt, den Steiert bereits in Hinterzarten betreute, wurde unter seiner Leitung zu einer der prägenden Figuren im deutschen Skisprung. Hannawald erinnerte sich dankbar an seinen früheren Trainer: „‚Wolfi‘ hat mich blind verstanden. Ich brauchte nicht mal eine Videoanalyse. Wenn er gesagt hat: ‚Hanni, setzt dich in der Anfahrt mal drei Zentimeter tiefer‘, dann hab ich das gemacht und es hat funktioniert“, wird der heutige TV-Experte von Freie Presse zitiert.
Nach der WM 2003 folgte Steiert Reinhard Heß (2007 gestorben) als Bundestrainer, doch bereits ein Jahr später wurde der in Hinterzarten geborene Wintersportler aufgrund interner Differenzen und ausbleibender Erfolge von Peter Rohwein abgelöst.
DSV-Trainer Steiert brachte russische Skispringer auf Trab
Nach seiner Zeit als Bundestrainer widmete sich Wolfang Steiert den russischen Skispringern und schuf für das Team laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) ein professionelles Umfeld. Mit seiner Begeisterung formte er Springer wie Denis Kornilow und Dmitri Wassiljew zu Weltklasse-Athleten. 2010 kehrte Steiert zum deutschen Verband zurück und fand eine Berufung als Landestrainer am Skiinternat Furtwangen.
Seine aktive Karriere im Skispringen endete früh: Von 1981 bis 1989 war Steiert Mitglied der deutschen Nationalmannschaft, musste allerdings bereits mit 25 Jahren nach mehreren Verletzungen seine Laufbahn beenden. Der Vater zweier Töchter hatte über viele Jahre hinweg den deutschen Skisport geprägt. Laut Skispringen.com soll es beim anstehenden Weltcup-Wochenende in Titisee-Neustadt (13. bis 15. Dezember) eine Schweigeminute geben.
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