Die Bayern nehmen in vielerlei Hinsicht eine Sonderrolle ein. Stichwort: Länderfinanzausgleich. Oder: Fußball-Rekordmeister. Wo sonst gibt es ein Oktoberfest (das Original!), wird der Kini verehrt und waltet des Herrgotts Segenshand über die weiten Gauen? Gar nirgends. Und da ist noch nicht einmal die Rede von der eigentümlichen Kulinarik gewesen. Weißwürste und Obazda sind in Norddeutschland eher selten anzutreffen.
Noch spezieller sind die Franken. Auch sie: in vielerlei Hinsicht. Das fängt damit an, dass sie schon gar nicht wirkliche Bayern sein wollen – allerdings den Ministerpräsidenten stellen. Markus Söder besitzt einen ausgeprägten Hang zum Essen – mag aber kein Bier, was für einen Bayern arg seltsam ist. Des Söders fränkische Landsleute haben nun am Wochenende einen kulinarischen Weltrekord aufgestellt. Im unterfränkischen Wombach bereiteten sie den weltweit größten Kartoffel-Kloß zu, was ja gleich zwei Merkwürdigkeiten auf einmal darstellt. Zum einen wird die Speise aus unverständlichen Gründen nicht Knödel genannt und zum anderen lässt sich besagter Knödel wahrlich nicht als leichte Sommerspeise bezeichnen.
Daran aber störten sich die Wombacher nicht. Sie kochten das 465 Kilogramm schwere kartoffelige Ungetüm in einem überdimensionierten Topf und übertrafen den bisherigen Rekordhalter aus Jena um 100 Kilo. Das 700-Jahr-Fest der Gemeinde hatte seinen Höhepunkt und die 2000 Bürgerinnen und Bürger etwas zum Verbeißen. Die Wombacher sind nun also zertifizierte Knödel-Koryphäen und haben der Welt bewiesen, dass es keine falsche Zeit für Klöße (oder Knödel) gibt. Weil man in Bayern isst, was auf den Tisch kommt. Egal wann.
Na, dann hoffe ich mal, dass der Mega-Knödel auch restlos verputzt wurde... ;-))
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