Augsburger Panther: Legenden unterm Dach
Bei den Augsburger Panthern werden zwei Rückennummern nicht mehr vergeben. Woran das liegt und warum das für einen der Geehrten gar nicht so wichtig ist.
Kennen Sie Ace Bailey? Wenn ja, sind Sie ein echter Experte. Wenn nein, sind Sie bestimmt in der Mehrheit. Der 2001 in New York verstorbene Kanadier war ein Pionier. Denn er war der erste Sportler, dessen Rückennummer von seinem Verein als Anerkennung für seine besonderen Leistungen und Verdienste nicht mehr vergeben wurde. 1934 entschlossen sich die Toronto Maple Leafes aus der National Hockey League (NHL), die „6“ für immer zu sperren.
Legenden des AEV: Duanne Moeser und Paul Ambros
War Bailey der Anfang, ist diese Tradition der „retired numbers“ mittlerweile über Nordamerika bis nach Deutschland geschwappt. Auch in Augsburg, bei den Eishockey-Profis der Panther, hängen zwei Nummern unter dem Hallendach – denn dort erhalten die Jerseys in der Regel ihren Ehrenplatz. Beim AEV sind es die „5“ von Paul Ambros sowie die „7“ von Duanne Moeser.
Doch welche Kriterien müssen erfüllt sein, damit die Rückennummer hoch oben im Stadion platziert wird? „Da spielt vieles eine Rolle“, sagt Maximilian Horber, Gesellschafter der Augsburger Panther. „Aber man kann es nicht an bestimmten Meilensteinen festmachen. Der Spieler muss sich um den Verein verdient gemacht haben. Und das kann ja auf verschiedenste Weise passieren. Mit herausragenden Leistungen auf dem Eis, aber auch mit seinem Engagement abseits der Spielfläche. So bringt sich Duanne Moeser beispielsweise mit seiner Stiftung aktiv und nachhaltig in der Gesellschaft ein“, erklärt Horber.
Wird einem Spieler die Ehre einer „retired number“ zu- teil, ist das eine ganz bewusste Entscheidung der Vereinsführung. „Wir halten nichts davon, diese Tradition inflationär zu betreiben. Es soll für uns und den Sportler etwas Außergewöhnliches sein“, betont der studierte Sportmanager. Von 15 gesperrten Nummern des NHL-Klubs Montreal Canadiens – die damit den Rekord im Eishockey halten –ist man in der Fuggerstadt weit entfernt. Und wird es bleiben.
Curt Frenzel holte Paul Ambros zum AEV
Blickt man auf die beiden Protagonisten, verwundert die Wahl auf keinen Fall. So prägten beide eine Ära im Augsburger Eishockey. Ambros schnürte von 1965 bis 1973 die Schlittschuhe für den Augsburger EV. Sein Wechsel vor 55 Jahren von Serienmeister Füssen an den Lech war eine echte Sensation. Eingefädelt hatte den Transfer der damalige Präsident des Augsburger EV und 1970 verstorbene Verleger der Augsburger Allgemeinen, Curt Frenzel.
Ambros, in Anlehnung an seine Heimat Füssen und unter Einfluss seiner harten Gangart „Tiger vom Hopfensee“ genannt, tauschte das Trikot, in dem er elfmal Deutscher Meister geworden war, gegen das des damalig drittklassigen AEV. Mit dem Nationalspieler marschierte das Team vom Schleifgraben von der Landes- über die Ober- bis in die Bundesliga. In über 200 Ligaspielen verzeichnet der „deutsche Kanadier“, so ein weiterer Spitzname, 60 Tore und Assists – und das als Verteidiger. Kurz nach seinem Tod im Alter von 82 Jahren zogen am 11. September 2015 Tochter Sabine und Duanne Moeser seine „5“ gemeinsam unters Hallendach.
Duanne Moeser war bis Ende 2019 Rekordspieler der Augsburger Panther
Moesers Nummer „7“ hing zu diesem Zeitpunkt schon zehn Jahre an diesem Ort. Nach seinem Abschiedsspiel am 26. August 2005 fand diese Zeremonie der besonderen Art statt. Der Deutsch-Kanadier war für die Panther von 1989 bis 1992 sowie von 1993 bis 2005 aktiv, davon viele Jahre als Kapitän. Mit 705 Einsätzen war er lange Zeit Rekordspieler des Klubs, ehe er Ende 2019 vom aktuellen Spielführer Steffen Tölzer abgelöst wurde. Nicht nur 269 Tore und 325 Vorlagen sind beeindruckende Werte, auch seinen stets vorbildlichen Einsatz honorierten die Fans frenetisch.
Und was sagt der heute 56-Jährige selbst dazu? „Natürlich ist das eine große Ehre und es macht einen stolz. Aber ich brauche das nicht für mein Ego. Es war einfach eine tolle Zeit als Spieler. Das ist das, was für mich bleibt. Es ging darum, mein Bestes für die Mannschaft und die Stadt zu geben. Aber mit Sicherheit nicht darum, irgendwann meine Nummer da hängen zu sehen.“
Die Rückennummer 7 war für Duanne Moeser eigentlich nur dritte Wahl
Neben dem Eis gründete Moeser bereits zu Spielerzeiten eine eigene Stiftung, die er auch heute noch mit viel Herzblut betreibt: „7xsieben – Gemeinsam stark für Kinder“. Auch hier spielt also seine ehemalige Rückennummer eine Rolle. Warum entschied er sich eigentlich für die „7“? „Das ist ganz einfach zu erklären: Als ich aus Kanada zunächst nach Sonthofen kam, wollte ich die ‚20‘, weil das meine Nummer an der Uni war. Die und auch meine zweite Wahl waren aber schon vergeben. Weil ich bereits im Nachwuchs ein paar Jahre die ‚7‘ getragen hatte und es auch die Nummer meines besten Kumpels war, dachte ich: das passt. Und dann bin ich auch dabei geblieben.“
Dieser Artikel stammt aus unserer Beilage "2020 - Was in der Region zählt." Hier finden Sie weitere spannende Texte zum Thema Zahlen wie zum Beispiel der neue Radwanderweg von Augsburg bis nach Österreich verläuft.
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