„Mehr Pflege-Kraft“ lautete der Titel einer Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. von 2019/20, die wissen wollte, wo Pflegekräfte „der Schuh drückt“. Auch wenn die Umfrage damit vor der Corona-Pandemie stattfand, dürfte sich an den Wünschen der Pflegenden nicht viel geändert haben – schließlich ist ihre Arbeit gerade durch diese Krise noch wichtiger und zugleich anstrengender geworden. Deshalb wünschen sie sich:
Berufsimage verbessern und Attraktivität der Pflegeberufe steigern.
Mehr Mitspracherechte bei der Dienstplangestaltung und der pflegerischen Versorgung,
klare Regelarbeits-, Übergabe- und Pausenzeiten sowie klare Übergänge von Nacht- zu Tagdiensten
Erhöhung des Personalschlüssels, Mindestpersonaldecke bei Nachtschichten, gesunder Mix aus Teil- und Vollarbeitskräften
Einsatzgebiete der Qualifikation entsprechend differenzieren.
Regelmäßige psychosoziale und psychologische Betreuung, Vorsorgetherapien, Sportangebote zur eigenen Gesunderhaltung
Mehr Zeit zur Pflege und weniger Bürokratie sowie ausreichende Pflegehilfsmittel und Arbeitsmaterialien
Akademisierung der Pflege für eine höhere gesellschaftliche Anerkennung sowie mehr Weiterqualifizierungen und Karrierechancen
Bessere Vergütung durch höhere Grundgehälter, Zulagen oder Vergünstigungen zum Beispiel bei der Steuer
Gesundheit sollte wieder finanzierbar sein, die Pflege in kommunalen Händen.
Strengere Kontrollen bezüglich Arbeitszeiten, Überstundenzahl
Einheitliche, EU-weit funktionierende Regelungen, um die Qualifikation von Fachkräften aus dem Ausland einschätzen oder Abschlüsse aus dem Ausland besser anerkennen zu können.
Unabhängige, regelmäßige Kontrollen von Einrichtungen auf Einhaltung der Arbeitsschutzgesetze und Pflegestandards. pm/bim
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