Unisex-Tarife: Alte Versicherung nicht kündigen
Spätestens Ende 2012 müssen Versicherungen einheitliche Tarife für Frauen und Männer anbieten - was höhere Beiträge zur Folge haben dürfte. Verbraucher sollten ihre alten Verträge jetzt nicht gleich kündigen.
Wegen der Einführung sogenannter Unisex-Tarife ab spätestens Ende 2012 müssen sich die Versicherten in Deutschland auf höhere Beiträge einstellen. "Je nach Versicherungsprodukt können sich die Prämien mal für Frauen, mal für Männer erhöhen", sagte Hasso Suliak vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mit Blick auf eine jüngst veröffentlichte Studie im Auftrag des Branchenverbands.
"Verbraucher sollten ihre alten Verträge aber deswegen nun nicht gleich kündigen", empfiehlt Thorsten Rudnik vom Bund der Versicherten (BdV) in Henstedt-Ulzburg bei Hamburg. Denn ob die Einheitstarife am Ende günstiger sind, lasse sich noch nicht absehen.
Bislang berechnen die Unternehmen die Beiträge nach Risikofaktoren, die sie bei Männern und Frauen zum Teil unterschiedlich einschätzen. Weil Frauen durchschnittlich länger leben, müssen sie zum Beispiel in der Rentenversicherung höhere Prämien bezahlen als Männer.
Betroffen von der Änderung sind nach Angaben des BdV unter anderem Lebens-, Berufsunfähigkeits-, Unfall- und private Krankenversicherungen. Die Unisex-Tarife werden allerdings nur für Neuverträge ab Ende 2012 gelten. Bereits bestehende Verträge und Tarife sind von der Anpassung ausgenommen. So können bei Altverträgen, die sich - wie in Deutschland üblich - automatisch verlängern, auch nach dem Stichtag 21. Dezember 2012 unterschiedliche Prämien erhalten bleiben.
Deutlich nach oben gehen dürfte es nach Angaben des GDV beispielsweise bei den Tarifen von Risikolebensversicherungen für Frauen: In der vom Verband in Auftrag gegebenen Studie des Beratungsunternehmens Oxera muss mit Prämienerhöhungen von mindestens 30 Prozent gerechnet werden. Auch die Kfz-Versicherung, in der Männer bislang mehr als Frauen bezahlen mussten, dürfte für Frauen teurer werden. Hier wird ein Plus von mindestens 11 Prozent erwartet. Bei der privaten Rentenversicherung müssen Männer demnach sogar mit im Schnitt 5 Prozent weniger Leistung rechnen.
Bei der Entscheidung über wichtige Versicherungen, die existenzielle Risiken abdecken, sollten sich Verbraucher aber nicht nur von der bevorstehenden Änderung leiten lassen. "Ausschlaggebend sollte die persönliche Situation sein", sagt Rudnik. Wer etwa eine Berufsunfähigkeitsversicherung braucht, sollte sich möglichst bald nach einem guten Angebot umsehen.
Hintergrund für die Unisex-Tarife ist eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom März 2011. Derzufolge dürfen sich Versicherungstarife künftig nicht mehr nach dem Geschlecht richten (Aktenzeichen: Rechtssache C-236/09). (dpa)
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