"Der Stock" in Würzburg: Festhängender Ast unter der Alten Mainbrücke sammelt über Nacht hunderte Bewertungen bei Google
Plus Ein schwimmender Stock im Main beschäftigt derzeit viele Würzburgerinnen und Würzburger. Er wird als neue Sehenswürdigkeit bezeichnet und sorgt im Netz für Schmunzeln.
Die Alte Mainbrücke in Würzburg muss sich warm anziehen. Sie droht als Top-Sehenswürdigkeit in Würzburg abgelöst zu werden. Und das ausgerechnet von einem Stock. Auf verschiedenen Social-Media-Plattformen ist "der Stock" bereits ein heiß diskutiertes Thema. Doch was hat es damit auf sich?
Ob er schwimmt oder nur treibt, darüber scheinen sich die Würzburgerinnen und Würzburger noch nicht ganz einig zu sein. Fest steht jedoch: "Der Stock" hat bereits jetzt in Würzburg unter den jungen Leuten Kultstatus erreicht. Knapp 200 Bewertungen hat die neue (nicht ganz ernst gemeinte) Sehenswürdigkeit in Würzburg bereits gesammelt – und das innerhalb weniger Stunden.
"Der Stock" sammelt nicht nur positive Google-Bewertungen in Würzburg
So scheint "der Stock" einen jungen Würzburger zur Poesie angeregt zu haben. Bei Google schreibt er: "Am Ufer des Mains, in Würzburg so fein, ein Stock treibt dahin, im Sonnenlichtschein. Gegen einen Pfeiler, ganz sacht und bedächtig, findet er Ruhe, so friedlich und mächtig". Ein weiterer schreibt: "Ein wahres Geschenk der Natur. Huldigt dem Stock". (Anmerkung der Redaktion: Das Zitat wurde von der Redaktion aufgrund falscher Grammatik angepasst.)
Doch nicht nur positive Kommentare tummeln sich unter dem womöglich neuen Touristen Hotspot. So schreibt ein enttäuschter Besucher: "Früher wirklich sehenswert, heute völlig überlaufen und touristisch." Andere Kommentatorinnen und Kommentatoren fordern hingegen schon, das Holzstück zum Weltkulturerbe zu erklären.
Vor wenigen Tagen war das große Holzstück plötzlich im Main aufgetaucht und an einer Stelle kurz hinter der Schleuse hängen geblieben. Seitdem treibt "der Stock" scheinbar auf dem Main. Unbekannte hatten sich wohl einen Scherz erlaubt, dem treibenden Holzstück einen Google-Eintrag gewidmet und damit eine regelrechte Welle in den sozialen Medien ausgelöst. Und wie das manchmal so ist, entwickelt sich daraus ein Selbstläufer.
Was sagt die Wasserstraßen und Schiffahrtsverwaltung zu dem Stock?
Wer die Sehenswürdigkeit bisher noch nicht besuchen konnte, der hat auch in den kommenden Tagen die Gelegenheit dazu. Auf Nachfrage dieser Redaktion bei der Stadt Würzburg erklärt Pressesprecherin Petra Steinbach: "Bisher wusste die Stadtverwaltung nichts von dem Phänomen." Nach Rücksprache mit der Wasserstraßen und Schifffahrtsverwaltung (WSV) stelle "der Stock" keine Gefahr für den Schiffsverkehr dar.
"Der WSV plant nicht, den Stock zu entfernen", versichert Steinbach. Es werde davon ausgegangen, dass er nach Rückgang des Wasserdrucks von selbst weggespült werde. Bis dahin können Würzburgerinnen und Würzburger weiterhin zu der Stelle am Main pilgern und sich an dem, wie es bei Google heißt, "Naturphänomen erfreuen".
Am Freitagnachmittag war der Google-Eintrag plötzlich im Netz nicht mehr auffindbar. Allen Anschein nach gab es wohl zwei Stöcke. Während sich der eine scheinbar am frühen Freitagmorgen gegen 8 Uhr gelöst und davon geströmt ist, hat kurze Zeit später ein anderer Stock dessen Stelle eingenommen und ihn als Sehenswürdigkeit ersetzt.