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Landkreis Dillingen: Amphibien gehen auf Wanderschaft – der Bund Naturschutz will ihr Leben retten

Landkreis Dillingen

Amphibien gehen auf Wanderschaft – der Bund Naturschutz will ihr Leben retten

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    In den nächsten Tagen gehen die Amphibien – im Bild ein Erdkrötenpaar mit Laich – wieder auf Wanderschaft. Die Kreisgruppe Dillingen des Bund Naturschutz betreut vier Streckenabschnitte im Landkreis Dillingen.
    In den nächsten Tagen gehen die Amphibien – im Bild ein Erdkrötenpaar mit Laich – wieder auf Wanderschaft. Die Kreisgruppe Dillingen des Bund Naturschutz betreut vier Streckenabschnitte im Landkreis Dillingen. Foto: Heide Frobel

    Zahlreiche ehrenamtliche Helfer und Helferinnen werden jetzt wieder aktiv, wenn Amphibien vielerorts auf ihrem Weg zu ihren Laichgewässern Straßen überqueren. Die will der Bund Naturschutz (BN) schützen und bittet daher auch im Landkreis Dillingen um Mithilfe. Mit dieser größten Mitmachaktion des Bund Naturschutz rette er in Bayern jährlich rund einer halben Million Amphibien das Leben, heißt es in einer Pressemitteilung. Zum einen appellieren die Naturschützer: „Autofahrer aufpassen!“ Zum anderen sind noch weitere Helferinnen und Helfer willkommen.

    Diese Straßenabschnitte sind im Landkreis Dillingen mit Amphibienwanderung geboten

    Vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung sowie in den Nachtstunden seien die Amphibien unterwegs und liefen Gefahr, massenhaft überfahren zu werden. So sind in diesen Wochen wieder Ehrenamtliche an Straßenrändern unterwegs und bringen die eingesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite. Bis Mitte April müsse man mit wandernden Amphibien oder mit Menschen, die zu deren Schutz unterwegs sind, rechnen, sagen sie.

    Folgende Strecken sind dabei besonders betroffen im Landkreis Dillingen:

    • in der Heidenau (zwischen Pfaffenhofen/Zusam und Donaumünster)
    • an der Gemeindeverbindungsstraße Prettelshofen Richtung Wertingen
    • zwei Streckenabschnitte zwischen Eppisburg und Binswangen
    • ein Streckenabschnitt zwischen Weisingen und der Abzweigung nach Glött.

    Etwa 40 ehrenamtliche Helfer*innen betreuen über acht bis zehn Wochen lang die Übergänge. In den vergangenen Jahren konnten auf diese Weise tausende Erdkröten und andere Amphibienarten vor dem Tod auf den Straßen bewahrt werden, wobei die Zahl zum Bedauern der Bund-Naturschutz-Mitglieder sehr rückläufig ist.

    Dort, wo sichere Durchgänge fehlen, werden Schutzzäune an Straßen aufgebaut. Kröten, Frösche und Molche wandern am Zaun entlang und fallen dann in die Fangeimer, die in regelmäßigen Abständen ebenerdig im Boden versenkt sind. Die Amphibienretter leeren oft mehrmals täglich die Eimer, notieren die gefundenen Tiere, und tragen die Lurche anschließend über die Straße. Dadurch können die Daten gut mit denen der Vorjahre verglichen werden. Amphibien gehörten zu den weltweit am stärksten gefährdeten Wirbeltieren. Sie seien bedeutend für viele Ökosystemfunktionen. „Kaulquappen sind eine wichtige Nahrungsquelle für viele andere Tiere wie Molche, Libellen- und Schwimmkäferlarven“, sagt der BN-Amphibienexperte Andreas Zahn. „Erwachsene Lurche verspeisen sehr viele Insekten und sind ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette für Vögel, Reptilien und Säugetiere.“

    Besondere Vorsicht und Rücksichtnahme sind auf den Straßen im Landkreis Dillingen geboten

    Daher sei in den kommenden Wochen besondere Vorsicht und Rücksichtnahme geboten. „Jeder sollte sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten und sein Fahrtempo freiwillig auf Straßen reduzieren, die an Teichen oder Feuchtgebieten vorbeiführen“, bittet Thomas Hefele, stellvertretender Vorsitzender der Kreisgruppe Dillingen. „Nicht nur wegen der Lurche, sondern auch für die Helfer und Helferinnen, die am Straßenrand Tiere einsammeln.“

    Der Bund Naturschutz ist dankbar über jeden, der noch mithelfen will. Diese können sich melden per Mail unter dillingen@bund-naturschutz.de oder telefonisch, immer donnerstags von 9 bis 13 Uhr unter 09075/9609791. (AZ)

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