Landauf, landab haben sie einen Grund zu feiern: die Feuerwehren im Landkreis Dillingen. Während für einige der Vereine 2026 oder 2027 der 150. Geburtstag ansteht, ist es bei sechs Feuerwehren im Raum Wertingen bereits in diesem Jahr so weit. Sie bauen Zelte auf, laden Kapellen und Partybands ein, veranstalten Umzüge und mehr. Die Planungen sind unterschiedlich weit fortgeschritten. Eine Übersicht.
In Binswangen wird das Jubiläum der Feuerwehr am 17. und 18. Mai gefeiert. Kommandant Norbert Rigel zufolge wird am Samstag ein Festakt in der Synagoge stattfinden, diesem folgt ein Festabend in der Mehrzweckhalle. Am Sonntag wird es einen Gottesdienst und eine Weihe der Feuerwehrfahrzeuge geben. Anschließend findet auf dem Sportplatz „eine Art Spiel ohne Grenzen“ statt. Daran beteiligt sein werden angrenzende Feuerwehren und Vereine, so Rigel. Am Abend folgt der Festausklang. Dem Kommandanten zufolge werden die Feierlichkeiten wohl von Blasmusik umrahmt.
Gleich mehrere Vereine im Zusamtal zelebrieren 2025 ihre Feuerwehrfeste
Die Feuerwehr aus Pfaffenhofen hat ihre 150-Jahr-Feier vom 13. bis zum 15. Juni geplant. Am Freitag startet die Festlichkeit mit einem Tag der Vereine und Betriebe, wie Vorsitzender Hubert Braun informiert. Um 17 Uhr geht es im Festzelt los mit einem Einzug des Jubelvereins und der Ehrengäste, begleitet von den Zusamtaler Musikanten. Um 20 Uhr spielt die Partyband „Dirndlalarm“. Auch am Samstag startet der Bierzeltbetrieb um 17 Uhr; um 20 Uhr tritt die Partyband „Lost Eden“ auf. Der Sonntag beginnt deutlich früher – nämlich mit einem Weckruf der Zusamtaler Musikanten um 6 Uhr. Um 8 Uhr gibt es ein Weißwurstfrühstück im Zelt. Dort folgt um 9.30 Uhr ein Festgottesdienst. Danach stehen Grußworte auf dem Programm, und um 11.30 Uhr der Mittagstisch. Um 14 Uhr startet der Festumzug mit anschließendem Fahneneinzug. Der Ausklang wird von der Blaskapelle Unterthürheim begleitet. An allen Tagen sind die Pfaffenhofener Festdamen und Festburschen präsent.
Auch die Villenbacher feiern 150 Jahre – und haben dafür den Samstag und den Sonntag, 5. und 6. Juli, an der Freilichtbühne ausgewählt, wie Vorsitzender Jürgen Meier bestätigt. Der erste Abend startet um 17.30 Uhr mit einer Aufstellung der Gemeindevereine auf dem Fahrradweg. Um 18 Uhr folgt der Fahneneinzug mit Festauftakt. Der Bürgermeister zelebriert den Anstich, anschließend werden die Festdamen einziehen und vorgestellt. Für Musik sorgt die Binswanger Banzger Blosn.

Am zweiten Festtag ziehen die Fahnen bereits um 9.30 Uhr ein, es spielt die Musikkapelle Zusamaltheim. Nach den Ansprachen folgt ab etwa 11 Uhr der Mittagstisch. Um 13.30 Uhr startet auf der Bühne der Wettkampf der Vereine. Außerdem findet an diesem Sonntag eine Fahrzeug- und Oldtimerausstellung statt (ab 9 Uhr), es gibt eine Bar und ein Bierkarussell, Kaffee und Kuchen, eine Hüpfburg und ein Spielmobil mit Kinderschminken und Tattoos.
In Frauenstetten wird von 18. bis 20. Juli im großen Bierzelt gefeiert. Dem Vorsitzenden Andreas Klein zufolge wird dieses recht zentral im Baugebiet St.-Anna-Platz aufgebaut. Am Freitag startet das Fest mit einem Einzug der Vereine, einigen Ansprachen und dem Bieranstich. Anschließend folgt ein Partyabend mit der Band „SOS“. Am Samstag spielt die Showband „Partyhexen“, die auch schon auf dem Wertinger Volksfest aufgetreten sind. Die Feierlichkeiten schließen mit einem „klassischen Festsonntag“, so Klein. Dazu gehören ein Weißwurstfrühstück sowie ein Festgottesdienst mit Fahrzeugweihe im Freien an der Kirche. Denn schon bald wird die Frauenstetter Wehr ihr neues Löschfahrzeug geliefert bekommen. Anschließend werden ein Mittagstisch und ein großer Umzug stattfinden. Dafür stehe nun die Ladung an, so der Vorsitzende. „Und auch die Festdamen finden sich gerade.“ Als Patenverein wird die Feuerwehr Hohenreichen auftreten, die Schirmherrschaft wird der Bürgermeister übernehmen. „Ein bisschen was haben wir noch zu tun“, fasst Klein mit einem Lachen zusammen.

Von 12. bis 14. September wird in Zusamaltheim gefeiert. Dem Vorsitzenden Martin Demharter zufolge wird zwischen Zusamaltheim und Sontheim ein Festzelt aufgebaut. Am Freitag wird es eine traditionelle Eröffnung geben, am Samstag wird die Showband „Partyhexen“ spielen. Am Sonntagvormittag steht ein traditioneller Festgottesdienst an, nachmittags ist ein großer Umzug geplant. Laut Demharter sei man gerade dabei, die Einladungen auszuteilen. Er rechne damit, dass zwischen 60 und 70 Vereine dabei sein werden. Außerdem ist für Sonntagnachmittag ein Familienprogramm vorgesehen, unter anderem sind Showübungen angedacht. „Wir haben viele Ideen, sind aber noch in der Findungsphase“, so der Vorsitzende aus Zusamaltheim.
In Unterthürheim hat sich die Feuerwehr für ihr Fest denselben Zeitraum herausgesucht wie in Zusamaltheim. Dem Vorsitzenden Robert Kraus zufolge wird das 150-jährige Bestehen im Bürgerhaus mit Zeltanbau gefeiert. Los geht es am Freitag, 12. September, mit einem Rockabend mit „Weidmann und Grey“. Einlass ist um 21 Uhr. Am Samstag, 13. September, folgt ab 17 Uhr Biergartenbetrieb mit Akkordeonklängen, ab 21 Uhr spielt die Partyband „Twice“. Am Sonntag, 14. September, startet um 9.30 Uhr eine Messe in der Kirche Maria Hilf. Vorgesehen ist dann auch die Weihung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs – die Unterthürheimer Wehr ersetzt ihren alten Mannschaftstransportwagen, so Kraus. Ob das neue Fahrzeug bis dahin schon da ist, sei allerdings noch unklar. Abgerundet werden die Feierlichkeiten mit Musik der Blaskapelle Unterthürheim, einem Mittagstisch sowie Kaffee und Kuchen.
Warum haben sich vor 150 Jahren so viele Feuerwehren gegründet?
Laut Johannes Mordstein, Archivar in Wertingen und Buttenwiesen, seien für die Gründungswelle von Feuerwehren in den 1860er und -70er Jahren mehrere Faktoren maßgeblich. So wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts viele Vereine, egal ob Gesang- oder Sportverein, gegründet. In dieser Zeit galten sie „als die ideale Gesellschaftsform, um erfolgreich gemeinsame Ziele verwirklichen zu können“, so Mordstein. Mit dem Entstehen von Feuerwehren erfasste diese Gründungswelle auch den Bereich der Brandbekämpfung. Der technische Fortschritt ermöglichte es dem Archivar zufolge, dass effektive Instrumente zur Brandbekämpfung auch in kleineren Gemeinden zum Einsatz kamen. Die Brandversicherung entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einer Pflichtversicherung. Von der Bayerischen Brandversicherungsanstalt wurden zahlreiche Maßnahmen zur Brandvorsorge und zur effektiveren Brandbekämpfung eingeleitet. Dazu gehörten auch Zuschüsse für die Anschaffung von Ausrüstung, wie Mordstein erläutert.
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