IHK Schwaben: Warum sind Sie so wütend, Herr Kopton?

Plus Offen, impulsiv, aber auch integrierend – IHK-Präsident Andreas Kopton gilt eigentlich als Optimist. Warum er nun die Corona-Politik so heftig kritisiert.

VonUli Bachmeier, Michael Kerler, Matthias Zimmermann

Politiker, die in der Krise ihre Machtfülle genießen würden; ein Lockdown, der nicht so viel gebracht, aber viel geschadet habe; eine Teststrategie, die viel Aufwand bedeute, aber die Menschen häufig eher abschrecke, weil sie Angst vor den Konsequenzen eines positiven Tests hätten – die Vorstellung der jüngsten Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwaben hat ihr Präsident, Andreas Kopton, kürzlich zu sehr grundsätzlicher Kritik an der Politik genutzt – und das Ganze mit einem ordentlichen Schuss Polemik serviert. Der IHK-Präsident war wütend – und das merkte man ihm auch deutlich an.

Ein Grund für die Wut steckte sicher in den Zahlen, die Kopton zusammen mit IHK-Hauptgeschäftsführer Marc Lucassen präsentierte. Die Industrie und die eng mit ihr verbundenen Branchen sind bereits wieder im Nachkrisenmodus und haben sich so schnell erholt wie noch nie nach einer Krise. Ganz anders ist dagegen die Lage in den sogenannten Corona-Branchen: Vor allem Wirte, Hoteliers und viele Händler sind durch die von der Politik verhängten Beschränkungen zu Boden gegangen und versuchen sich nun, wie ein Boxer nach einem Volltreffer, mühsam zu berappeln und wieder auf die Beine zu kommen. Doch Kopton klang nicht so, als wäre seine Wut bald verraucht.

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