Käse, Milch und Co.: Wie kommen Molkereien durch die Corona-Krise?
Plus Die Nachfrage nach Milchprodukten im Einzelhandel steigt. Gleichzeitig erschweren Grenzschließungen Exporte. Wie Molkereien aus der Region die Versorgung sichern.
In Supermärkten sind sie derzeit erstaunlich oft leer – die Regale. Auch Milch ist in der Corona-Krise beliebt. Um die Grundversorgung zu gewährleisten, stehen Molkereien und Milchbauern aktuell vor einer Herausforderung. Während die Absätze im Lebensmitteleinzelhandel kaum besser sein könnten, stockt der Umsatz beim Export sowie die Belieferung von Gastronomie und Gewerbekunden, weiß Hans Foldenauer, Sprecher des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter. Der Milchpreis gerät unter Druck. 37 Prozent der in Deutschland produzierten Milch wird in Rohform oder verarbeitet als Butter, Käse oder Joghurt an den Lebensmittelhandel verkauft. Weitere 63 Prozent gehen in Pulverform in die verarbeitende Industrie. „Daraus entstehen Kekse, Schokolade und Co.“, erklärt der Sprecher. Insgesamt 16 Prozent der Milcherzeugnisse werden exportiert. Mit den Grenzschließungen seien viele Betriebswege gestört. „Oft hakt es auch an der Weiterverarbeitung“, informiert er. In Italien und Spanien beispielsweise sei die Produktion teilweise eingestellt worden.
Corona-Krise: Milchproduzenten haben Vorräte für Verpackungen angelegt
Dass die Nachfrage im Lebensmittelhandel zugenommen hat, bemerkt auch die Molkerei Gropper in Bissingen. „Unser wichtigstes Ziel ist es, die Grundversorgung zu sichern“, sagt Christian Oppitz, Geschäftsführer im Bereich Marketing und Vertrieb. Da man nicht genau wisse, in welchen Mengen und wann Verbraucher einkaufen, sei diese Aufgabe nicht einfach. „Viele Menschen kochen jetzt zu Hause, weil die Angebote in der Gastronomie wegfallen, deshalb kaufen sie vermehrt ein“, erklärt Oppitz. Ein höheres Bestellaufkommen kann auch die Allgäuer Familien-Molkerei Ehrmann aus Oberschönegg feststellen. Marketingchef Gunther Wanner sagt: „Einige unserer Produktionslinien haben wir hochgefahren und produzieren auch am Wochenende.“ Da sich eine solche Entwicklung abgezeichnet hatte, habe der Betrieb sich vorbereitet. Die Bereitschaft und Motivation der Mitarbeiter habe das Familienunternehmen positiv überrascht. „Weil Freizeitmöglichkeiten wegfallen, haben wir keine Probleme, unsere Mitarbeiter für Wochenend-Schichtenzu gewinnen“, betont er. Auch bei der Molkerei Zott in Mertingen waren in den vergangenen Wochen vermehrt Aufträge eingegangen. „Zum Ende der vergangenen Woche hat sich das wieder eingependelt“, sagt Unternehmenssprecherin Michaela Matthäus.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.