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Südamerika
23.09.2020

Waldbrände in Brasilien: Menschen leiden, die Agrarindustrie profitiert

Mit bescheidenden Mitteln gegen gigantische Brände. Ein Mann versucht, in den Feuchtgebieten des Pantanal zu löschen, was nicht zu löschen ist.
Foto: André Penner, dpa

Präsident Bolsonaro interessiert sich kaum für die Feuer in den Feuchtgebieten und Wäldern. Die Agrarindustrie nutzt diese Art der „Landgewinnung“ – und macht ein Riesengeschäft.

Zwei Meldungen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, aber doch zusammengehören: In den Regenwäldern Brasiliens wüten gigantische Brände, und die Handelsbilanz der brasilianischen Landwirtschaft verzeichnete von Januar bis August einen Rekordüberschuss von 61,5 Milliarden US-Dollar. Brasiliens Agrarindustrie wächst und gedeiht und verschafft dem Land so inmitten der Corona-Pandemie eine vergleichsweise wirtschaftliche Stabilität, von der die Nachbarn wie Argentinien (Fleischexport, Erdgas) im Süden oder Venezuela (Erdöl) im Norden weit entfernt sind.

Vor allem aber versetzte es die Regierung um den rechtspopulistischen Präsidenten Jair Bolsonaro bislang in die Lage, die monatlichen Hilfen in Höhe von 600 Real (umgerechnet 100 Euro) an die einkommensschwachen Bevölkerungsschichten zu zahlen. Das wiederum sorgt dafür, dass laut aktuellen Wahlumfragen Bolsonaro derzeit als Favorit in eine Präsidentschaftswahl gehen würde. Für Brasilien ist das Agrargeschäft eine ähnlich wichtige Schlüsselindustrie wie für Deutschland die Autobranche.

Kaum aufzuhalten: Die Brände in Brasilien.
Foto: Myke Sena, dpa

Die andere Seite der Medaille sind die Berichte über die verheerenden Großfeuer. Besonders betroffen ist das Pantanal, eines der größten Binnenland-Feuchtgebiete der Erde und Unesco-Weltnaturerbe. Die Feuer zerstören nicht nur die Vegetation, sondern auch besonders viele seltene und gefährdete Tierarten wie den Jaguar, der zum Symbol des Leids in der Region geworden ist. Über das Ausmaß der Brände gibt es widersprüchliche Angaben: Als verlässlich gilt, dass seit Jahresbeginn rund 15.000 Brandherde registriert wurden, das ist dreimal mehr als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres.

Umweltschützer werfen Bolsonaro vor, „Landgewinnung“ aktiv zu unterstützen

Waldbrände in Brasilien hat es in den letzten Jahren immer gegeben; doch diesmal sind sie so groß und außer Kontrolle, dass selbst die Brasilianer über das Ausmaß erschrocken sind. Mindestens zehn Prozent des Pantanal sind bereits zerstört, das entspricht in etwa der Größe Israels. Die langfristigen Folgen für das Ökosystem sind unabsehbar. Zudem versucht die brasilianische Regierung gezielt, das Ausmaß der ökologischen Katastrophen durch Repression auf die Umweltbehörden zu verschleiern.

Es brennt auch im Nationalpark Chapada dos Veadeiros.
Foto: Myke Sena, dpa

Umweltschützer werfen der brasilianischen Regierung Bolsonaro vor, bei dem perfiden Spiel von Brandstiftung und anschließender Nutzung des Areals durch die Agrarindustrie nicht nur tatenlos zuzuschauen, sondern diese Art der „Landgewinnung“ auch noch aktiv durch Unterlassung zu unterstützen. „Brasilien erlebt eine ständige Zunahme der Gewalt gegen Indigene, die von Agrobusiness, Bergbau und Holzindustrie ausgeht. Während der Pandemie haben sich die Spannungen noch verschärft“, sagt Juliana Miyazaki, Referentin für indigene Völker bei der Gesellschaft für bedrohte Völker.

Tatsächlich hat die Regierung in Brasilia Gelder für die Umweltbehörden massiv gekürzt; illegale Holzfäller oder Goldgräber fühlen sich durch das Desinteresse der Politik am Umweltschutz ermächtigt, auf eigene Faust zu agieren. Nicht selten folgt auf Waldbrände in einer Region die anschließende Nutzung des Geländes durch große Agrarkonzerne. Die Kritik an diesem jahrzehntealten System, das sich unter Bolsonaro noch einmal verstärkt hat, kommt vor allem aus Europa.

Anna Cavazzini: „Brände verwüsten im Rekordtempo den Regenwald“

Mit Blick auf das geplante Handelsabkommen der EU mit der Wirtschaftszone Südamerika (Mercosur) heißt es aus Brüssel oder Berlin, dass eine Ratifizierung unter den aktuellen Umständen nicht möglich sei. Brasilien müsse einen erkennbaren Willen zum Umweltschutz und zum Erhalt des Regenwaldes leisten. „Brände verwüsten im Rekordtempo den Regenwald, und die Abholzung geht ohne jede Kontrolle weiter. Die EU hat viel zu lange tatenlos zugesehen. Die Entscheidungen, die hier getroffen werden, von der Handelspolitik bis hin zu unserem Konsumverhalten, haben einen enormen Einfluss auf das Amazonasgebiet“, sagt Anna Cavazzini, handelspolitische Sprecherin der Grünen im Europäischen Parlament.

Rauch über der Transpantaneira-Straße im Pantanal-Feuchtgebiet.
Foto: Andre Penner, AP/dpa

Ihre Kritik mündet in einer Forderung, die sich auf die europäische Perspektive beschränkt: „Wir brauchen zwingend entwaldungsfreie Lieferketten und den endgültigen Stopp des EU-Mercosur-Freihandelsabkommens. Das Abkommen ist nicht ausreichend an den Erhalt der Wälder und die Erfüllung des Pariser Klimaabkommens geknüpft, ganz im Gegenteil: Es zementiert ein Wirtschaftsmodell, das nicht nachhaltig ist – und das sehr deutlich die Entwaldung in den Mercosur-Ländern vorantreiben wird.“ Das Dilemma: Eine überzeugende Alternative, wie Brasilien die Einnahmen aus der Agrarindustrie ersetzen soll, gibt es bislang auch nicht. Und Brasilien schaut sich längst nach alternativen Partnern um: in Indien, Russland und China.

Nicht ganz zu Unrecht verweist Bolsonaro darauf, dass die aktuelle europäische Landwirtschaft ebenfalls auf Flächen produziert, die früher einmal bewaldet waren. Der Präsident nutzt die internationale Kritik, um sich als Opfer einer neokolonialen Politik zu inszenieren, mit der Europa Brasilien die Entscheidungshoheit über den Amazonas wegnehmen wolle. „Je mehr sie uns angreifen, desto besser“, sagte Bolsonaro am Wochenende – wohlwissend, dass er damit den brasilianischen Nationalismus gezielt anspricht. Das hilft zwar nicht dem Klima, aber seiner Wiederwahl im Jahr 2022.

Lesen Sie dazu auch: Bolsonaro als Tropen-Trump auf seinem antiliberalen Kreuzzug

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