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  3. Türkei: In der Lira-Krise wächst die Sorge vor einem internationalen Dominoeffekt

Türkei
01.12.2021

In der Lira-Krise wächst die Sorge vor einem internationalen Dominoeffekt

Die türkische Lira verliert zunehmend an Wert.
Foto: Lefteris Pitarakis, AP/dpa

Die Lira-Krise birgt erhebliche Risiken auch für europäische Banken. Vor allem Geldinstitute aus Spanien, Italien, Frankreich und den Niederlanden sind in der Türkei engagiert.

45 Prozent hat die Lira in diesem Jahr bereits abgewertet. Allein in den vergangenen zwei Wochen verlor die türkische Währung gegenüber Dollar und Euro ein Fünftel ihres Werts. Und dieser Verfall könnte für europäische Banken zu einem Problem werden.

So rasant ging es mit der Lira zuletzt während der schweren türkischen Finanzkrise von 2001 bergab. Ein Ende der Talfahrt ist nicht in Sicht, solange der autoritäre Staatschef Recep Tayyip Erdogan über die Geldpolitik bestimmt. Am vergangenen Freitag bekräftigte Erdogan seine Absicht, mit Zinssenkungen die steigende Inflation in den Griff zu bekommen – eine völlig unorthodoxe Strategie, denn Notenbanken reagieren auf steigende Inflationsraten normalerweise mit höheren Zinsen.

Erdogan verbreitet Verschwörungsszenarien über den Wertverlust der Lira

In einer Rede im westtürkischen Izmir machte Erdogan „finanzielle Sabotage“ für die Lira-Schwäche verantwortlich. „Globale Barone der Politik und des Geldes“ versuchten, die Türkei in die Knie zu zwingen. Wie lange Erdogans Anhänger ihrem Staatschef solche Verschwörungsszenarien noch abkaufen, wird sich zeigen. Die Teuerung liegt bei 20 Prozent, die Preise vieler Lebensmittel sind sogar weitaus stärker gestiegen. Die Inflation trifft vor allem die Kleinverdiener und die Mittelschicht, Erdogans Kernklientel. Die Demoskopen registrieren wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung. In mehreren Umfragen vom November liegt Erdogans islamisch-konservative AKP nur noch bei rund 30 Prozent gegenüber 43 Prozent bei der Wahl von 2018.

Aber nicht nur die Verbraucher leiden. Der Lira-Verfall trifft auch viele Firmen, die Kredite in Fremdwährungen aufgenommen haben, aber ihre Erlöse in Lira erwirtschaften. Sie müssen nun immer höhere Lira-Beträge für den Schuldendienst aufwenden. Das kann für viele Unternehmen an die Substanz gehen. Sogar mehrere Großkonzerne mussten deshalb mit den Banken bereits Umschuldungen aushandeln.

Ende September stand der türkische Privatsektor mit knapp 172 Milliarden Dollar im Ausland in der Kreide, so die Daten der Zentralbank in Ankara. Das ist immerhin mehr als ein Fünftel des türkischen Bruttoinlandsprodukts von 2020.

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Deutsche Unternehmen in der Türkei profitieren vom Wechselkurs

Um die deutschen Unternehmen in der Türkei muss man sich dagegen weniger Sorgen machen. Rund 7500 Firmen mit deutscher Kapitalbeteiligung gibt es in der Türkei. Darunter sind Großkonzerne wie Siemens, Bosch und Daimler, aber vor allem viele Mittelständler. Sie produzieren überwiegend für den Export und profitieren daher von der Lira-Abwertung, weil ihre Kosten in heimischer Währung in Relation zu den Erlösen in Dollar oder Euro immer weiter sinken.

Dagegen sind die türkischen Banken wegen des Lira-Verfalls mit wachsenden Risiken konfrontiert. In den Chefetagen der Geldinstitute geht nicht nur die Angst vor Firmenpleiten um. Der Verfall der heimischen Währung treibt den Lira-Wert von Fremdwährungskrediten. Das wirkt sich negativ auf das verfügbare Kapital der Banken aus. Wohin das führen kann, zeigte die Krise von 2001. Damals gingen 21 Banken binnen weniger Monate in Konkurs.

Betroffen von der Lira-Krise sind aber diesmal nicht nur die türkischen Geldinstitute. Das türkische Finanzsystem ist heute viel stärker international vernetzt als 2001. Vor allem spanische, italienische, französische und niederländische Banken sind in der Türkei engagiert.

Die niederländische ING betreibt in der Türkei eine Tochtergesellschaft, die im Privatkunden- und Firmengeschäft aktiv ist. Die Türkei war für ING 2020 der drittgrößte außereuropäische Markt nach den USA und Australien. Auch die französische BNP Paribas ist in der Türkei aktiv, beispielsweise in einem Joint Venture mit der türkischen Colakglu-Gruppe. Bei den Franzosen macht das Türkei-Geschäft aber deutlich weniger als zehn Prozent der Erträge aus.

Deutsche Banken vergleichsweise schwach in der Türkei vertreten

Trotz der großen Präsenz deutscher Unternehmen sind deutsche Banken in der Türkei vergleichsweise schwach vertreten. Die Deutsche Bank unterhält eine Niederlassung in Istanbul, die Commerzbank hat nur eine Repräsentanz am Bosporus.

Am stärksten ist die spanische Großbank BBVA in der Türkei exponiert. Ihr gehören 49,9 Prozent der türkischen Garanti Bank, der zweitgrößten türkischen Privatbank. Mitte November machte BBVA ein Übernahmeangebot für die verbleibenden 50,1 Prozent der Anteile. Das wollen sich die Spanier 25,7 Milliarden Lira kosten lassen. Der Betrag entsprach Mitte November, als BBVA das Angebot vorlegte, 2,55 Milliarden Dollar. Aktuell muss BBVA für die Aktien nur noch 2,04 Milliarden Dollar bezahlen. Das zeigt, worum es den Spaniern geht: Sie wollen im Windschatten des Lira-Absturzes die Garanti Bank nun zum Schnäppchenpreis übernehmen.

Einen anderen Weg geht die italienische Unicredit. Sie hat bereits schrittweise ihre Beteiligung an der Yapi Kredi Bank von 40 auf 20 Prozent reduziert. Jetzt wollen die Italiener auch ihre verbleibenden Anteile an dem türkischen Geldhaus verkaufen.

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