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Weltkonzern Knorr
10.10.2018

Heinz Hermann Thiele: Der kantige Selfmade-Milliardär

Heinz Hermann Thiele ist Eigentümer von Knorr-Bremse.
Foto: Frank Leonhardt, dpa (Archiv)

Heinz Hermann Thiele schuf aus einer maroden Firma den Weltkonzern Knorr-Bremse, der jetzt an die Börse geht. Wie er lernte, in harten Zeiten zu überleben.

Er bedauerte auf dem Höhepunkt der Euro-Krise schon mal, dass es die AfD nicht in den Bundestag geschafft hat. Dort müssten auch Kritiker der Euro-Rettung vertreten sein, argumentierte er, auch wenn er kein AfD-Fan sei, wie er später sagte. Und er machte deutlich, dass er wenig von Einrichtungen wie zum Beispiel der Frauenquote hält. Wenn an diesem Freitag die Münchner Knorr-Bremse AG den zweitgrößten Börsengang dieses Jahres absolvieren wird, rückt ein Mann in den Mittelpunkt, der wie wenige andere ein Unternehmer vom alten Schlag ist: Eigentümer der Bremssystem-Firma ist Heinz Hermann Thiele, 77. Ein Mann, der auch unbeliebte Meinungen verteidigt, einer, der es aus eigener Kraft zum Milliardär gebracht hat.

Thieles Führungsstil ist berüchtigt. Es gibt Geschäftsführer, die er nach kurzer Zeit gefeuert hat. „Wer nicht liefert, fliegt“, beschrieb das Manager Magazin seine Einstellung. Sein Sohn Henrik hätte das Unternehmen übernehmen sollen. Bis er es plötzlich verließ – anscheinend im Streit mit dem Vater. Beobachter beschreiben Thiele als unerbittlich oder aufbrausend. Doch der Patriarch ist auch selbstkritisch: „Es ist richtig, dass ich sehr konsequent, manchmal vielleicht auch hart gegenüber meinen Leuten bin“, sagte er einmal in einem Interview. „Aber ich bin auch hart gegenüber mir selbst.“

Thieles Arbeitswoche zählte 70 Stunden

Lange Zeit zählte Thieles Arbeitswoche 70 Stunden. Er jettete um die Welt, um in schwierigen Zeiten Aufträge an Land zu ziehen – in China, in den USA. Die erste Ehe zerbrach unter der Belastung, auf die Gesundheit nahm Thiele wenig Rücksicht. „Nur ein Verrückter tut sich das an“, sagte er über sich. Dabei geht es ihm anscheinend nicht nur um Geld: Die Mehrheit am Unternehmen hatte er vor Jahren an seine Kinder abgegeben. Die Stimmenmehrheit und damit den Einfluss behielt er aber selbst fest in der Hand.

Viele erklären den Einsatz mit seiner Kindheit: „Meine Mutter ist mit meiner kleinen Schwester, meinem großen Bruder und mir mit Kinderwagen und Handkarren wochenlang auf der Landstraße aus Ostdeutschland geflohen, als die Russen kamen“, sagt er einmal der Wirtschaftswoche. „Ich habe gelernt, in harten Zeiten zu überleben.“ In seiner Jugend sprintete er im Sportverein 100 Meter in 10,8 Sekunden.

Anfang als Sachbearbeiter in der Patentabteilung

Thiele fing 1969 als Sachbearbeiter in der Patentabteilung von Knorr-Bremse an. Schrittweise stieg er auf. Als sich die Nachfahren des Gründers in einen bizarren Familienstreit verwickelten, nahm er die Führung in die Hand und kaufte ab 1984 erste Anteile, 1989 dann das komplette Unternehmen. Der frühere Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen soll ihm den Kredit ermöglicht haben. Seitdem hat Knorr-Bremse den Umsatz vervielfacht und gilt als Weltmarktführer für Bremssysteme in Zügen und Lkw. Der Börsengang am Freitag könnte über vier Milliarden Euro einbringen. Thiele hat es längst in die Top Ten der reichsten Deutschen geschafft. Heute hat er den Ehrenvorsitz im Aufsichtsrat inne und soll an den großen Entscheidungen noch immer beteiligt sein. Thiele ist inzwischen in zweiter Ehe verheiratet. Seine Frau Nadia ist gebürtige Ukrainerin.

Thiele ist jemand, der Höchstleistungen fordert. Aus Arbeitgeberverband und Tarifverträgen ist er mit Knorr-Bremse ausgestiegen. Für die Mitarbeiter gilt statt der 35-Stunden- eine 42-Stunden-Woche. Doch das Unternehmen gilt als guter Arbeitgeber. Manchmal, sagte Thiele einmal, gehe man eben auch über Tarifleistungen hinaus.

Zwei Projekte im Ausland sieht der Unternehmer praktisch als seine privaten Entwicklungsprojekte: In Südafrika gründete er eine Farm, in der rund 600 Arbeiter Mangos, Avocados und Zitrusfrüchte ziehen. Und in Uruguay kam eine Rinderzucht mit 8500 Tieren hinzu. Wenn er mitbekomme, dass im sozialen Bereich etwas nicht läuft, gerade bei den kleinen Leuten, „dann lasse ich das nicht zu“, sagte Thiele einmal. Aus seiner Sicht ist er hart, aber gerecht. Und gerecht will er auch selbst behandelt werden.

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