
Studie zeigt: E-Fuels reichen nicht für Deutschland

E-Fuels gelten als große Hoffnung im Streit um das Verbrenner-Aus. Doch die Nachfrage in Deutschland könnte 2035 nicht gedeckt werden, wie eine Analyse zeigt.

Die Nachfrage an E-Fuels in Deutschland wird 2035 nicht gedeckt werden können. Das berichtet das ARD-Magazin FAKT und beruft sich dabei auf eine Analyse des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. In dieser werden verschiedene Zukunftsszenarien durchgespielt, die dem synthetisch erzeugten Kraftstoff für Verbrennungsmotoren in Pkw keine guten Aussichten ausstellen. Das trübt die Pläne von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), der die Verbrennungsmotoren mithilfe der E-Fuels retten will: Er möchte, dass nach 2035 noch solche Verbrenner-Neuwagen zugelassen werden dürfen, wenn sie mit durch Ökostrom erzeugten E-Fuels betrieben werden.
"Wir haben festgestellt, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass die E-Fuels, die wir 2035 global zur Verfügung haben, nicht ausreichen, um die unverzichtbaren Nachfragen in Deutschland zu decken", erklärt Falko Ueckerdt vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung der ARD. Unverzichtbare Nachfragen bezeichnen dabei den Flug- und Schiffsverkehr sowie die Chemieindustrie. In diesen Bereichen ließen sich die benötigten hohen Energiedichten nicht elektrifizieren, sagt Ueckerdt.
Diesel-Alternative: E-Fuels für Pkw decken Bedarf in Deutschland nicht
Laut dem Faktenpapier sind bis zum Jahr 2035 weltweit 60 industrielle Produktionsanlagen für E-Fuels angekündigt. Lediglich ein Prozent der geplanten Anlagen hat bereits eine Entscheidung zur Finanzierung, bilanziert das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Selbst wenn alle diese Projekte gebaut werden würden, könne das gesamte globale Angebot nur rund zehn Prozent der Nachfrage in Deutschland decken. Das heißt: Die E-Fuels werden für die deutsche Versorgung nicht reichen, nicht mal für die unverzichtbaren Nachfragen. "Für Pkw bleibt nichts übrig", so Ueckerdt.
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Die Forscherinnen und Forscher haben auch ein Szenario durchgespielt, in dem sich die Produktion von E-Fuels schneller entwickelt als angenommen. Selbst wenn E-Fuels sich ähnlich wie Photovoltaik entwickelt, also 40 bis 70 Prozent Wachstum pro Jahr, würde der Treibstoff nur die Hälfte der unverzichtbaren Nachfrage decken. Dennoch halten die Expertinnen und Experten fest: In Zukunft könnten E-Fuels günstiger werden als normaler Treibstoff.