Ein neues Produkt erfinden, mit einer revolutionären Dienstleistung den Markt erobern. Unternehmertum fasziniert. Auch immer mehr Frauen interessieren sich dafür, ein Unternehmen zu gründen. So hoch wie noch nie ist die Zahl der Frauen, die sich zum Thema Gründen bei der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) beraten lassen. Ihr Report Unternehmensgründungen 2024 zeigt: 43 Prozent der Teilnehmenden sind weiblich. Vor 20 Jahren lag der Anteil der Frauen in der Gründungsberatung noch bei unter einem Drittel.
Flexibilität motiviert die meisten Frauen zur Unternehmensgründung
Es gibt viele Gründe, weshalb Frauen in der Vergangenheit weniger Unternehmen gegründet haben als Männer. Eine Existenzgründung braucht viel Zeit und Energie. Die traditionelle Rollenverteilung in Partnerschaften hindert Frauen deswegen am Schritt in das Wagnis Unternehmensgründung. Auch die politischen Rahmenbedingungen waren und sind teilweise weiterhin unattraktiv für Frauen. Selbstständige Frauen erhalten etwa kein Mutterschaftsgeld, die Betreuungsangebote für Kinder sind vielerorts unzureichend. Nicht zuletzt fehlen in der Startup-Welt weibliche Vorbilder.
Die DIHK-Studie belegt allerdings die Trendwende. Aus ihrer Erfahrung mit Unternehmerinnen und Unternehmern liefern die Kammern mögliche Gründe dafür: Für neun von zehn Gründerinnen sei demnach Flexibilität ein Hauptgrund für Selbstständigkeit. Die Erhebung zeigt also, dass Frauen am Arbeitsplatz Ideen unabhängig umsetzen und selbstbestimmt arbeiten wollen. Freie Zeiteinteilung führt, so schätzten es die befragten Kammern ein, zu einer besseren Vereinbarkeit von Arbeit und Familie.
Frauen gründen häufiger im sozialen Bereich
Gut 70 Prozent geben laut der Studie finanzielle Motive als Grund für die unternehmerische Selbstständigkeit an. Mehr als ein Drittel der Befragten nennt zudem „Social Entrepreneurship“ als Gründungsmotiv. Das bedeutet, dass viele Frauen mit ihren Unternehmen zum Gemeinwohl beitragen wollen. Frauen gründen nämlich häufiger im sozialen oder ökologischen Bereich, zum Beispiel im Gesundheitswesen. Mehr Gründerinnen bedeuten also auch mehr Abwechslung im Unternehmertum. Es gibt viele Förderprogramme und Interessenvertretungen für junge Frauen, um die Hürden abzubauen, die diese Studie neben ihrer positiven Aussage offenbart. Durch gute Vernetzung könnte die Zahl der Gründerinnen noch weiter steigen.
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