Die finanziellen Schwierigkeiten in der Industrie haben auch die Motorradbranche erreicht. Der österreichische Motorradhersteller KTM AG ist insolvent. Der Firma fehle aktuell ein hoher dreistelliger Millionenbetrag. Das Management gehe „nicht davon aus, dass es gelingen wird, die notwendige Zwischenfinanzierung zeitgerecht sicherzustellen“, hieß es vom Eigentümer Pierer Mobility AG in Mattighofen.
Husqvarna, Gasgas und MV Agusta gehören zu KTM
KTM gehört zu Europas größten Motorradherstellern, zu dem auch die Marken Husqvarna und Gasgas sowie MV Agusta gehören. Am Freitag soll ein Antrag auf ein Sanierungsverfahren in Eigenverantwortung gestellt werden. Vom Unternehmen hieß es zudem, dass eine Senkung der Produktion in den kommenden zwei Jahren anstehe. Dadurch soll der Lagerbestand reduziert werden und das Überleben der KTM-Gruppe nachhaltig gesichert werden.
Als Reaktion auf die eingebrochene Nachfrage hatte das Unternehmen schon Mitte November angekündigt, dass die Produktion zurückgefahren werde. Rund 300 Arbeitsplätze sollen bis Anfang 2025 abgebaut werden. Von Weihnachten bis Ende Februar soll die Fertigung ausgesetzt werden. Zuvor waren dieses Jahr bereits 700 Stellen gestrichen worden. Aktuell beschäftigt KTM in Österreich rund 5000 Menschen.
Überproduktion und mehrere Investitionen als Ursache der Insolvenz
Neben der Überproduktion sehen Insider auch Qualitätsprobleme als eine Ursache für die unruhigen Zeiten in Mattighofen, berichtet das Auto-Medienportal. Dazu kommen demnach mehrere Investitionen der jüngeren Vergangenheit. Der österreichische Motorradhersteller ist Teil der Pierer Mobility AG von KTM-Chef Stefan Pierer, die in den vergangenen Jahren ein größeres Firmengeflecht aufgebaut hat. (mit dpa)
Irgendwie fehlt mir immer wieder die Logik, Fehlbeträge in mehrerer Millionenhöhe zu verstehen. Scheinbar ist normal geworden, Millionenschulden ohne Absicherung einzugehen.
In Deutschland ist es ja schon zur Mode geworden, Insolvenz zu beantragen. Jetzt ist dieser Trend auch bei den Nachbarn angekommen.
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