Teurere Dienstleistungen haben die Inflationsrate in Hessen erstmals seit April 2024 wieder steigen lassen. Die Verbraucherpreise legten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,8 Prozent zu, nachdem die jährliche Teuerung im September mit 1,2 Prozent den niedrigsten Wert seit mehr als drei Jahren erreicht hatte, wie das Statistische Landesamt in Wiesbaden auf Basis vorläufiger Erhebungen mitteilte. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Oktober um 0,5 Prozent.
Energie war im Vergleich zum Vormonat durchschnittlich 0,7 Prozent teurer. Die Preise für Heizöl stiegen um 5,9 Prozent. Kraftstoffe kosteten im Schnitt 2,4 Prozent mehr. Für Fernwärme (minus 3,6 Prozent), Brennholz und Holzpellets (minus 2,3 Prozent) sowie Erdgas (minus 0,9 Prozent) mussten im Vergleich zum September geringere Preise gezahlt werden. Die Preise für Strom blieben unverändert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurde Energie um 8,1 Prozent günstiger. Dabei sanken die Heizölpreise im Jahresvergleich um 14,7 Prozent, und für Kraftstoffe mussten Autofahrer auf dieser Basis 8,9 Prozent weniger zahlen.
Butterpreise deutlich gestiegen
Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im Vergleich zum September im Durchschnitt um 0,6 Prozent. Molkereiprodukte (plus 2,0 Prozent), Gemüse (plus 1,8 Prozent) und Obst (plus 1,2 Prozent) verteuerten sich gegenüber dem Vormonat. Die Preise für Speisefette und -öle (plus 6,2 Prozent), darunter Butter (plus 11,0 Prozent), erhöhten sich ebenfalls deutlich. Die Preise für Fleisch und Fleischwaren blieben unverändert blieben, während Brot und Getreideerzeugnisse (minus 0,2 Prozent) etwas weniger als im Vormonat kosteten. Gegenüber dem Vorjahresmonat legten die Preise für Nahrungsmittel im Oktober um 2,3 Prozent zu. Damit stiegen sie etwas stärker als die Verbraucherpreise insgesamt.
Während die Preise für Dienstleistungen im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Prozent zulegten, stiegen sie gegenüber Oktober 2023 überdurchschnittlich um 5,0 Prozent und wirkten damit inflationstreibend. Deutlich teurer als im Vorjahresmonat wurden etwa Versicherungsdienstleistungen für den Verkehr (plus 31,1 Prozent).
Nur Telekommunikation wurde billiger
Auch für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (plus 9,9 Prozent) und von Gaststätten (plus 6,7 Prozent) sowie für Pauschalreisen (plus 5,8 Prozent) und die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (plus 4,0 Prozent) mussten die Verbraucher deutlich tiefer in die Tasche greifen. Verbundfahrkarten (plus 3,8 Prozent) und Übernachtungen (plus 2,7 Prozent) wurden im Jahresvergleich ebenfalls teurer. Dagegen verbilligten sich Telekommunikationsdienstleistungen um 0,8 Prozent im Vergleich zum Oktober vergangenen Jahres.
Die Veränderung des Verbraucherpreisindex ohne Nahrungsmittel und Energie gegenüber dem Vorjahresmonat - die sogenannte Kerninflation - lag den Angaben zufolge im Oktober 2024 bei 2,8 Prozent.
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