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Sommerurlaub unverzichtbar: Reiselust der Deutschen ungebrochen

Urlaubsplanung

Reisekonzerne erwarten „bombastischen Sommer“

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    Mehr als eine Million Menschen besuchten 2024 das Schloss Neuschwanstein. Doch das Lieblingsreiseziel der Deutschen im Inland ist jetzt Schleswig-Holstein.
    Mehr als eine Million Menschen besuchten 2024 das Schloss Neuschwanstein. Doch das Lieblingsreiseziel der Deutschen im Inland ist jetzt Schleswig-Holstein. Foto: Frank Rumpenhorst, dpa

    Kommenden Dienstag öffnet in Berlin die weltgrößte Reisemesse ITB. Die großen Veranstalter TUI und die Dertour Gruppe vermelden schon jetzt Rekordzahlen. Der Umsatz beim Marktführer TUI kletterte 2024 im Vergleich zum schon erfolgreichen Vorjahr noch einmal um zwölf Prozent. Bei der Dertour Gruppe waren es sogar 33 Prozent. Wobei beide Unternehmen von der Pleite des bis dahin drittgrößten Veranstalters, FTI, profitierten. Beflügelt durch rekordverdächtige Buchungen rechnen sie nun mit einem „bombastischen Sommer“, so Dertour-Geschäftsführer Mark Tantz. 

    Eine „exzellente Ausgangslage“ für dieses Jahr konstatiert auch Ulf Sonntag von der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR), der die ersten Ergebnisse der Reiseanalyse im Vorfeld der ITB und „so früh wie noch nie“ präsentierte. Die Zahlen beweisen, dass das Reisen den Deutschen auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten wichtig ist. Demnach waren 2024 mit über 56 Millionen so viele Urlaubsreisende unterwegs wie nie zuvor. Auch die Gesamtausgaben für Urlaubsreisen erreichten einen neuen Rekordwert von über 90 Milliarden Euro. Würde man noch die Kurzurlaubsreisen (zwei bis vier Tage) hinzurechnen, käme man sogar auf rund 127 Milliarden Euro. Im Gegensatz zu anderen Branchen scheint der Tourismus allen Krisen, Kriegen und dem Klimawandel zum Trotz immer weiter zu wachsen. 

    Beim Urlaub wollen die Deutschen als Letztes sparen

    Das Gesamtvolumen der deutschen Urlaubsreisen ab fünf Tagen stieg 2024 auf 68 Millionen, zwei Millionen weniger als 2019. Dabei ist allerdings die Zunahme der Kurzurlaubsreisen nicht berücksichtigt. Bei den Reisezielen dominierte weiter das Ausland mit einem Marktanteil von 76 Prozent. Deutschland konnte mit einem Zuwachs von knapp zwei Millionen Reisen leicht von 22 auf 24 Prozent Marktanteil zulegen und war mit Abstand das wichtigste Reiseziel.

    Im Ausland festigte Spanien mit 15 Prozent seine Dominanz vor Italien, der Türkei, Griechenland und Österreich. Im Inland verdrängte Schleswig-Holstein erstmals Bayern von Platz eins, Platz drei belegte Mecklenburg-Vorpommern vor Niedersachsen und Baden-Württemberg. Bei den Kurzurlauben sieht es anders aus, da blieb Bayern spitze. Die Reisedauer war 2024 mit durchschnittlich 13 Tagen fast so lang wie 2023, auch die Reiseausgaben waren mit durchschnittlich 1319 Euro ähnlich hoch wie im Vorjahr (1337 Euro).

    Wichtigstes Transportmittel ist das Flugzeug

    Bei den Transportmitteln bleibt das Flugzeug mit 44,6 Prozent dominant, gefolgt vom Auto mit 42,2 Prozent. Zugreisen legen um 1,3 Prozent auf 6,3 Prozent zu. Als Unterkunft wählten 56,3 Prozent der Reisenden Hotels; Ferienhäuser und Wohnungen folgten mit 23,5 Prozent. Camping blieb nahezu stabil. Mit 47,5 Prozent machten organisierte Reisen fast die Hälfte aller Buchungen aus, Online-Buchungen legten um knapp drei Prozent auf 54,2 Prozent zu. 

    Nur neun Prozent der Deutschen wollen in diesem Jahr auf eine Urlaubsreise verzichten. Bei 43 Prozent steht das Ziel schon fest, 32 Prozent sind noch unentschlossen. Für die meisten Deutschen, bilanziert Ulf Sonntag, gehöre eine lange Urlaubsreise im Jahr zum Leben dazu. 2024 gaben sie 7,2 Prozent des Nettoeinkommens dafür aus. Wenn es finanziell eng werde, gäbe es die unterschiedlichsten Strategien, um doch noch eine Urlaubsreise zu ermöglichen. 17 Prozent der Befragten wollen sogar mehr ausgeben als im Vorjahr. Wobei der Ärger über zu hohe Preise seit dem Vorjahr von 32 auf 43 Prozent gestiegen ist. Bei den Urlaubsformen dominieren Entspannungs- und Badeurlaub vor Familien- und Natururlaub. Das Interesse an Aktivurlaub oder Kulturreise ist dagegen eher abgeflacht.

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