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Medizin: Alters-Gen: So lässt sich das Älterwerden verlangsamen

Medizin

Alters-Gen: So lässt sich das Älterwerden verlangsamen

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    Im hohen Alter noch fit unterwegs? Das hängt auch von den Genen ab.
    Im hohen Alter noch fit unterwegs? Das hängt auch von den Genen ab. Foto: fotolia

    Wie können Menschen länger leben und gesund bleiben? Diese Frage beschäftigt die Wissenschaft schon seit geraumer Zeit. Nun scheinen Schweizer Wissenschaftler zumindest teilweise eine Antwort auf die Frage gefunden zu haben. In einer Studie verglichen sie die Gene von drei verschiedenen Lebewesen und fanden ein Gene, das sich besonders auf den Alterungsprozess auswirken.

    Altern: Ohne das Gen steigt die Lebensdauer um 25 Prozent

    In ihrer Studie verglichen die Wissenschaftler der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) das Genom eines Fadenwurms mit dem eines Zebrafisches und einer Maus. Sie konzentrierten sich dabei auf Gene, die von einem gemeinsamen Vorfahren abstammen und sich im Laufe der Evolution nur wenig verändert haben. In der Untersuchung testeten sie die Aktivität bestimmter Gene über die Lebensspanne der Organismen und verglichen die Genaktivität in drei Stadien miteinander - jung erwachsen, mittelalt und alt. Das Ergebnis: Etwa 30 Gene haben einen Einfluss auf den Alterungsprozess. Eine besonders große Rolle scheint jedoch das Gen "bcat-1" zu spielen.

    Wenn die Forscher dieses Gen beim Fadenwurm blockierten, hielt seine mittelalte Lebensphase etwa 25 Prozent länger an. Und der Wurm war deutlich länger vital. Das maßen die Forscher etwa an der Anreicherung bestimmter altersbedingter Pigmente, der Geschwindigkeit, mit der sich das Tier fortbewegte und wie erfolgreich sich der Wurm fortpflanzte. All das verbesserte sich, wenn das Gen "bcat-1" beim Wurm gehemmt war.

    Menschen haben das gleiche Alters-Gen

    Das Gen ist dafür zuständig, ein gleichnamiges Enzym herzustellen. Es baut verzweigtkettige Aminosäuren ab, die etwa in der Nahrung als L-Leucin, L-Isoleucin oder L-Valin vorkommen. Ohne das Gen reichern sich die Aminosäuren im Körper des Wurms an. Auch wenn die Forscher diese Aminosäuren der Nahrung des Wurms beimischten, konnten sie feststellen, dass er deutlich länger lebte. Wenn das Gen bcat-1 blockeiert war, war der Effekt allerdings noch deutlicher zu sehen.

    Die Schweizer Forscher zweifeln nicht daran, dass ein ähnlicher Mechanismus auch beim Menschen funktionieren könnte. Die verzweigten Aminosäuren werden schon heute bei Leberschäden therapeutisch eingesetzt und zu Sportlernahrung hinzugefügt. Noch klammern die Wissenschaftler den Menschen bei ihrer Untersuchung allerdings aus. Aber langfristig geht es ihnen darum, Menschen wie Menschen im Alter länger gesund bleiben können und sich Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck eindämmen lassen. AZ

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