Im Landkreis Konstanz am Bodensee haben sich mehrere Menschen mit dem Norovirus angesteckt. Seit Anfang Dezember wurden dem dortigen Gesundheitsamt 45 Fälle der hochansteckenden Krankheit gemeldet, von denen allerdings nicht alle im Labor überprüft wurden. Betroffen seien sechs Einrichtungen, darunter Kindergärten und Altenpflegeheime.
Es handele sich im Vergleich zum Vorjahr momentan noch um einen moderaten Anstieg, sagte der Leiter des Gesundheitsamtes, Helmut Eckert. Im vergangenen Jahr hatte es landesweit eine besonders heftige Norovirus-Welle gegeben. Das Virus löst starken Durchfall und Erbrechen aus. Die Erreger werden über Erbrochenes und über Stuhlgang verbreitet, aber auch über kontaminierte Speisen und Getränke. Die Viren sind sehr langlebig.
Norovirus - wie können Betroffene sich schützen?
Wer sich mit dem Norovirus infiziert hat, bleibt der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) zufolge am besten zu Hause und vermeidet den Kontakt zu anderen - von einer pflegenden Person abgesehen. Erkrankte sollten unbedingt eigene Handtücher benutzen. Außerdem ist es sinnvoll, die Toilette, das Waschbecken, Türgriffe und auch Böden nach dem Benutzen mit Einwegtüchern zu reinigen.
Vor einer Ansteckung schützt man sich am besten, wen man häufig die Hände wäscht. Handtücher und Kleidung des Kranken sollten bei hohen Temperaturen gewaschen werden, um die Viren abzutöten. Wer eine erkrankte Person betreut, trägt am besten Einweghandschuhe und entsorgt diese mehrmals am Tag.
Das müssen Sie zu Norovirus-Infektionen wissen
Der Norovirus ist weltweit für 50 Prozent der Durchfallerkrankungen verantwortlich.
Die hoch infektiösen Noro-Viren, gegen die es bislang keine Impfung gibt, werden über den Stuhl der Menschen ausgeschieden.
Die Übertragung erfolgt über Tröpfcheninfektion, wie bei Husten und Schnupfen. Möglich ist aber auch eine Infektion durch kontaminierte Speisen, Getränke oder Gegenstände.
Die Inkubationszeit beträgt zirka zehn bis 50 Stunden.
Der Erkrankungsbeginn erfolgt mit akuten Magen-Darm-Beschwerden, die durch schwallartiges, heftiges Erbrechen und starke Durchfälle gekennzeichnet sind und zu einem erheblichen Flüssigkeitsverlust führen können.
Gefährlich am Norovirus ist vor allem der Flüssigkeitsverlust, den Patienten am besten mit Mineral- oder Leitungswasser ausgleichen.
Betroffene sind während der akuten Erkrankung und noch mindestens bis zu 48 Stunden nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfähig.
Vorbeugend sollte man öffentliche Toiletten vor der Nutzung abwischen und sich danach unbedingt die Hände waschen.
Häufiges Händewaschen ist auch dann oberstes Gebot, wenn ein Familienmitglied am Norovirus erkrankt ist.
Da der Körper viel Flüssigkeit und Elektrolyte verliert, ist es für den Erkrankten wichtig, viel zu trinken. Die DGVS rät zu verdünnten Säften, Brühe oder gezuckertem Tee. Auch wenn die Symptome nachgelassen haben, wird das Magen-Darm-Virus noch bis zu zwei Wochen mit dem Stuhl ausgeschieden, warnen die Ärzte. Daher sollten Betroffene nicht gleich wieder arbeiten gehen, sondern mindestens zwei Tage nach Abklingen der Symptome noch zu Hause bleiben. Auch auf die Toilettenhygiene achtet man am besten weiterhin.
Wenn sich der Allgemeinzustand eines Patienten im Verlauf der Erkrankung verschlechtert, muss ein Arzt hinzugezogen werden. Das Risiko für einen schweren Verlauf ist besonders bei Kindern unter fünf Jahren und Menschen jenseits der 70 erhöht. Bevor man einen Patienten ins Krankenhaus bringt, sei es hilfreich, dort anzurufen, rät die DGVS. Denn mit dem Norovirus infizierte Menschen werden so weit wie möglich isoliert, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. (dpa/lsw)