Asylbewerber garteln gegen die Verzweiflung
In der Windprechtstraße leben Flüchtlinge eigentlich gut. Trotzdem sind viele unglücklich. Zwei Roma-Familien erzählen ihre Geschichte.
Die Familien Rama und Emini gehören zu einem Volk, das am Rand steht: Sie sind Roma, aus dem Kosovo. Zurzeit wird viel diskutiert über Flüchtlinge aus diesem Land, die als reine Wirtschaftsflüchtlinge gelten. Muhamed Emini und Gzim Rama erzählen, warum sie alles aufgaben und in Deutschland Asylantrag stellten, der ihnen seit viereinhalb Jahren verwehrt wird. „Roma haben im Kosovo keine Rechte“, sagen sie. Ihre Kinder dürften nicht in die Schule, sie würden nicht vom Arzt behandelt. Man dürfe nicht mal an der Straße stehen. Eminis Vater sei deshalb von Albanern verprügelt worden. Eine Woche später sei er gestorben. Auch einen Onkel und einen Cousin hätten Albaner umgebracht.
Das Diakonische Werk hat für die Familien, die sieben bzw. vier Kinder haben, eine Petition eingereicht. Berater Matthias Schopf-Emrich nennt die Situation wegen der Kinder, die praktisch hier aufgewachsen sind, einen „humanitären Härtefall“, zumal Emini, der gezwungen wurde, für die serbische Polizei zu arbeiten, traumatisiert sei. Der Petitionsausschuss gewährte jedoch nur, dass die Familie Rama bleiben darf, bis der Älteste den Schulabschluss hat. Rama weiß nicht weiter. Seine Kinder sprechen fließend Deutsch, ein bisschen Roma, aber keine Sprache, in der sie auf dem Balkan dem Unterricht folgen könnten. Sein Haus ist zerstört. Er hat Angst um seine 16-jährige Tochter.
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