Avantgarde zur Sterbestunde
Das berühmte Hilliard Ensemble löst sich nach 40 Jahren auf. Ihre Abschiedstournee führte nach Augsburg. Die Sänger haben ein Faible für das Alte und das Neue in der Musik
Ein Werk, wie auf seinen Leib geschrieben – mit den ungewohnten Tönen von Arvo Pärts „Passio“ begleitete das Hilliard Ensemble die Sterbestunde Christi. In der voll besetzten Anna-Kirche gestalteten die außergewöhnlichen Sänger die Johannes-Passion des zeitgenössischen Grüblers aus Estland. Spezialisiert auf mittelalterliche Musik sowie Klänge der Avantgarde werden die Hilliards bald selbst Legende sein: Die berühmte englische Gruppe löst sich nach 40 Jahren auf. Zusammen mit Michael Nonnenmachers vorzüglichem Madrigalchor wurde das Konzert auf der Abschiedstournee zu einem Ereignis.
Dabei hatte „Ereignis“ nichts mit dramatischer Opulenz zu tun, eher zwang Pärts Werk zur Verinnerlichung. Den lateinischen Text des Evangelisten Johannes leitet Pärt in der 1982 komponierten „Passio Domini Nostri Jesu Christi Secundum Joannem“ durch die Klangkammern seiner minimalistischen Tonsprache. Das scheinbar Einfache basiert auf hoher Kunstfertigkeit. Die von Ganztönen bestimmte diatonische Anlage erzeugt durch ihre Wiederholungen und den innehaltenden Grundgestus ein eigenes Wahrnehmen.
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