Der Psycho-Prinz
Wenn sich eine Mittvierzigerin mit Torschlusspanik in einen charmanten, aber machtgeilen Alphamann verliebt, ist das Beziehungsdrama nicht weit. „Prince Harming“ heißt das schnelle und spannende Stück der New Yorkerin Marianne Hettinger
Er sollte ihr „Prince Charming“ sein, er entpuppt sich jedoch als gestörter, machtverliebter Narziss. Verletzend, demütigend, verhöhnend – das ist „Prince Harming“, die männliche Hauptfigur in Marianne Hettingers gleichnamigem, in Augsburg erstmals öffentlich gelesenem Bühnenstück. Im Kellerkino des Liliom legte die New Yorker Autorin das Drama ohne vorherige Probe fünf Augsburger Schauspielern und -spielerinnen zu einem „Cold Reading“ vor, um ohne Umstände spontan Reaktionen und Urteile eines Testpublikums zu beobachten und später ins Stück einzuarbeiten.
Etwa 40 Zuschauer ließen sich auf das Experiment ein. Zentraler Charakter ist die aus Liechtenstein eingewanderte New Yorkerin Victoria. Seit Jahrzehnten schlägt sich die Mittvierzigerin in der Metropole mit Tanzstunden, als Talkmasterin und Regisseurin durch und träumt privat vom perfekten, fürsorglichen Mann fürs Leben. Als sich ein Star, ein ehemaliger Eiskunstlauf-Weltmeister, der Deutsche Max Bauer (gelesen von Philipp von Mirbach), als Gast für ihre Talkshow anbietet, hoffen sie, ihr Kameramann Enzo (Paul Lonnemann) und Blanche (Sarah Bonitz), Assistentin und Psychologiestudentin aus Deutschland, auf den großen Coup. Max ist 52, charmant und attraktiv, mit kleinem Bauch. Die Zuschauer werden Zeugen, wie die beiden behutsam zueinanderfinden. Doch während Victoria seine Messersammlung samt Hackbeil für Zeichen von Häuslichkeit hält, erkennen ihre Sidekicks Blanche und Enzo schon früh die ersten Hinweise auf die psychische Disposition des eitlen Ex-Sportlers.
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