Homer auf dem Handy
Größer könnte der Kontrast kaum sein: außen die geschichtsträchtigen Mauern des Wittelsbacher Schlosses, in stimmungsvolles Licht getaucht, innen im Rittersaal ein Poetry-Slam mit Reim-Gewittern und formelhaft-gerappten Texten, bei denen die großteils jungen Besucher vor Begeisterung johlen. In Friedberg ist dieser Spagat geglückt. Zum ersten Mal beteiligt sich die Stadt mit fünf Veranstaltungen am bayernweiten Festival "Literatur Update" und schafft eine Schnittstelle zwischen Mittelalter und Postmoderne, zwischen etabliertem Kulturbetrieb und literarischem Punk.
Lasse Samström, Nico Semmsrot und Clara Nielsen heißen die Protagonisten, die wie Popstars gefeiert werden. Gleich am ersten Abend ist das Haus voll. Was sie zu bieten haben, ist mehr als nur trickreiche Wort-Jonglage. Die Texte der jungen deutschen Literaten sind politisch-provokant, mal romantisch, mal voller Sarkasmus für Leistungs- und Konsumzwang. Sprache ist für sie eine Waffe, mit der sie in einen Wettstreit treten, wie es ihn schon vor 2500 Jahren im antiken Griechenland gegeben hat.
Nur fast so alt wie Dichterkämpfe sind Haikus, japanische Kurzgedichte, die aus 17 Silben bestehen. Der Wirtschaftsprofessor und freie Schriftsteller Oliver Bendel gilt in Europa als Pionier, was Handy-Haikus anbelangt.
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