Raue Sitten setzen den Sanitätern zu
Auch Retter werden immer öfter beleidigt und attackiert. Sie müssen trotzdem ruhig bleiben. Einer, der das nicht schaffte, stand jetzt vor Gericht.
Es ist ein Samstagabend im August, als der Notruf bei der Leitstelle eingeht. Sanitäter Thomas Mayer* und sein Kollege donnern mit Blaulicht in die Ulmer Straße. Eine „bewusstlose Person“ liege dort, lautet die Meldung. Ein normaler Einsatz. Es ist Plärrerzeit und Wochenende, an Tagen wie diesen müssen die Retter andauernd Betrunkene einsammeln. Doch was normal beginnt, endet für Sanitäter Mayer auf der Anklagebank des Amtsgerichts. Es ist ein Fall, der ein Schlaglicht darauf wirft, wie hart der Job der Retter inzwischen ist. Und wie sehr sich die Helfer im Stich gelassen fühlen.
Es ist Mittwoch, 14 Uhr. Thomas Mayer muss im Gerichtssaal Platz nehmen. Die Staatsanwältin verliest die Anklageschrift. Die Vorwürfe sind drastisch. Mayer habe den hilflosen jungen Mann, einen 18-jährigen Afrikaner, „in den Bereich der Beine, Rücken, Oberkörper und den Hüften“ getreten. Außerdem, so steht es in der Anklage, habe er dem Opfer „mehrere Stöße in den Magen“ versetzt. Nach zwei Stunden Prozess ist schließlich klar: Die Vorwürfe stimmen nicht. Der Retter hat den betrunkenen Mann nicht misshandelt – obwohl es für Umstehende auf den ersten Blick durchaus so ausgesehen haben könnte.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.