Schüler bringen Steine zum Sprechen
Lateinseminar des Gymnasiums bei St. Stephan erforscht Peutingers Werk. Dabei ist ein eigenes Buch entstanden
Manche von ihnen sind gut erhalten, andere wiederum zerstört, bruchstückhaft und nicht zu entziffern, wiederum andere gelten als verschollen – 23 antike, römische Inschriftensteine hat der Augsburger Humanist Konrad Peutinger im Jahr 1505 in einem Werk zusammengesammelt, die in Augsburg und seiner Umgebung aufzufinden waren.
Schüler des Augsburger Gymnasiums bei St. Stephan haben diese und Peutingers Aufzeichnungen dazu nun eineinhalb Jahre lang erforscht. Das Ergebnis der Projektarbeit im Seminar Latein: eine hochwertige Faksimilie-Ausgabe mit einer Übersetzung und einem Kommentar, die nun unter dem Titel „Ein Augsburger Humanist und seine römischen Inschriften“ im Kunstverlag Josef Fink erschienen ist. Die Schüler haben die Steine quasi zum Sprechen gebracht. „Jeder von ihnen erzählt eine Geschichte“, sagt Matthias Ferber, der als Lehrer das Projekt ins Leben gerufen hat. „Deshalb haben die Schüler auch so schnell Feuer gefangen.“ Da ist zum Beispiel ein Grabstein, der in der Toreinfahrt des Peutingerhauses zu finden ist. Die verwitterte Inschrift verrät: Hier trauern Eltern um ihr siebenjähriges Kind, das bei „den Göttern des Schattenreiches“ ist. Wissenschaftlich begleitet hat das Projekt Gernot Michael Müller von der Universität Eichstätt-Ingolstadt. Der Professor für Klassische Philologie und Wirkungsgeschichte der Antike geht mit einem Aufsatz über Peutinger und den Humanismus der Inschriftensammlung im Buch voran. Ein weiterer Aufsatz setzt sich mit der Bedeutung des Peutinger-Werks auseinander. Als erste gedruckte Sammlung römischer Inschriften war es Vorbild für zahlreiche weitere. (maya-)
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