Vergewaltigung auf dem Friedhof? Vermeintliches Opfer verhaftet
Eine Frau hatte ihren Ex-Geliebten massiver Sexual-Verbrechen beschuldigt. Nun wurde sie im Gerichtssaal verhaftet. Hat sie aus Rache falsch ausgesagt?
Es waren Vorwürfe, die selbst hartgesottene Kripo-Leute berührten: Über Jahre hinweg, so behauptete die Ehefrau eines Oberhauser Gastwirtes, sei sie von einem Türken, 47, auf brutalste Weise bedroht, zu Tode verängstigt, drangsaliert und vergewaltigt worden – einmal sogar inmitten von Gräbern auf dem Nordfriedhof. Die 37-Jährige schilderte detailliert Szenen, bei denen sie gewürgt, mit einer brennenden Zigarette verletzt, auf einem Gitter, ja sogar in einem Haufen von Glasscherben sexuell gedemütigt worden sei. Der Täter habe ihr und ihrer ganzen Familie gedroht, „die Köpfe abzuschneiden“, wenn sie ihm nicht zu Willen sei.
Im Prozess kam heraus: Alles war erfunden
Die Ermittler glaubten ihr, der mutmaßliche Gewalttäter kam in Haft. Doch jetzt, acht Monate später, im Prozess vor der 3. Strafkammer des Landgerichts, platzte die „Bombe“: Alles war erlogen. Es war Rache der Frau an ihrem Geliebten. Der Staatsanwalt nahm die Kronzeugin mitten im Sitzungssaal fest, der Angeklagte, dem bei einer Verurteilung lange Jahre im Gefängnis gedroht hätten, wurde auf freien Fuß gesetzt.
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