Vom Fressen und Gefressenwerden
Fleischfressende Pflanzen, Ameisen, die Sklaven halten, und Spinnen, die tapezieren können: Seit über 160 Jahren sind die Lechauen südlich von Augsburg ein Dorado für Naturforscher. Auf ihren Streifzügen entdeckten sie schon früh die einzigartige Artenvielfalt dieser Landschaft.
Der Grund für den Artenreichtum war die gestaltende Kraft des Lechs. Mit seinen reißenden Hochwässern schuf er ein Mosaik unterschiedlicher Lebensräume. Wer vor 100 Jahren von Haunstetten querfeldein den Lech erreichen wollte, musste erst lichte Kiefernwälder durchwandern und sich durch dichtes Gestrüpp aus Sanddorn, Schlehen und Berberitzen kämpfen. Außerdem waren blütenreiche Lichtungen, Quellfluren und Rinnen mit klarem Wasser zu überqueren.
Erst dann stand man vor der atemberaubenden Weite des Lechs. Bis zu zwei Kilometer breit war sein Flussbett. In der hochwasserfreien Zeit bestand es aus ausgedehnten Kiesbänken, die von einem Netz an Flussarmen durchzogen waren. Nach dem verheerenden Hochwasser 1910 wurde der Lech in ein enges Korsett aus Dämmen gezwängt und so von seinen Überschwemmungsgebieten getrennt. Vor allem die Lebensräume, die auf die stetige "Erneuerung" durch die Wassermassen angewiesen waren, gingen verloren - und damit auch ihre Artengemeinschaften.
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