Biker starb vor einem Jahr: Ermittler machen sich Mut
Vor gut einem Jahr starb ein Motorradfahrer im Allgäu, nachdem er auf einer absichtlich gelegten Ölspur ausgerutscht war. Eine Lösung des Falls ist nicht in Sicht.
Der Frühling ist da, und die Motorradfahrer sind wieder auf den Straßen unterwegs. Doch viele Biker haben ein ungutes Gefühl: Der Unbekannte, der im April 2011 absichtlich eine Ölspur gelegt hat, ist noch immer nicht gefasst. Mitte April war ein 37 Jahre alter Familienvater mit seinem Motorrad zwischen Markt Rettenbach und Ottobeuren auf der Ölspur ausgerutscht, gestürzt und gegen ein entgegenkommendes Auto geprallt. Der Mann starb noch an der Unfallstelle.
"Soko Ölfleck" wurde aufgelöst
Über 200 Hinweise gingen bei der "Soko Ölfleck ein, im August war der Fall in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst". Doch eine heiße Spur war nicht darunter, obwohl eine Belohung von 50.000 Euro ausgesetzt ist. "Wir haben alle Hinweise abgearbeitet - leider ohne Erfolg", berichtet Christian Owsinski, Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West. Die "Soko Ölfleck", in der 16 Beamte ermittelten, ist inzwischen aufgelöst worden. "Eine Soko macht nur Sinn, wenn es eine hohe Anzahl an Hinweisen gibt, die bearbeitet werden müssen. Das ist leider nicht mehr der Fall", so Owsinski.
Das Thema sei aber keinesfalls zu den Akten gelegt worden: "Über die Hinweise hinaus haben sich noch weitere Ansatzpunkte ergeben, denen wir nachgehen." Welche das sind, wollte der Polizeisprecher aus "ermittlungstaktischen Gründen" nicht sagen: "Aber je länger eine eine Tat ungeklärt bleibt, desto schwieriger wird es, den Täter zu ermitteln." Hinzu kommt, dass es sich bei der Tat um ein Zufallsopfer handelt, was die Ermittlungen zusätzlich erschwert.
Man merkt Oswinksi den Frust darüber an, dass das spektakuläre Verbrechen, das bundesweit für Schlagzeilen sorgte, nicht aufgeklärt werden konnte. "Aber glauben Sie mir: Der Wille und die Hoffnung, den Täter doch noch zu ermitteln, sind da."
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