Buchloe: Neuer Bahnhof soll 2013 stehen
Buchloe bekommt einen neuen Bahnhof. Damit geht eine Odyssee zu Ende.
Mit der Sonne strahlte Bürgermeister Josef Schweinberger um die Wette. Denn gemeinsam mit zwei Vertretern der Bahn setzte er seine Unterschrift unter die Verträge zum Bau eines neuen Bahnhofsgebäudes in Buchloe. Schweinberger hatte eigens dafür zu einer Sondersitzung des Stadtrates geladen.
„Dieser Tag wird als ein besonderer Tag in die Geschichte unserer Stadt eingehen“, sagte der Bürgermeister – und ließ die lange Verbindung Buchloes zur Eisenbahn Revue passieren. Die Stadt sei seit dem Jahr 1845 stets „ein verlässlicher Partner der Bahn“ gewesen, betonte er.
„Nie geliebter Hasenstall“
Den stattlichen alten Bahnhof mit seiner „erhabenen Architektur“ bezeichnete Schweinberger als „Leitbild für Buchloe“. Weil der Stadtrat jedoch im Jahr 1962 keine 50 000 Mark für die Sanierung bereitstellen wollte, habe die Bahn sich für den Abriss und den Neubau des „nie geliebten Hasenstalls“ entschieden. Doch auch dessen Tagen scheinen nun gezählt.
Seit dem Brand im Dezember 1988 habe sich die Stadt bemüht, diesen Bahnhof zu ersetzen. Schweinberger listete die zahlreichen Gespräche und Verhandlungen mit verschiedensten Partnern bei der Bahn auf. Investoren sind gekommen – und wieder gegangen; ein städtebaulicher Architekturwettbewerb wurde durchgeführt.
Der Durchbruch sei dann im Jahr 2008 gelungen. Bereits damals habe mit Günther Pichler, dem Regionalbereichsleiter von DB Station & Service, ein Verhandlungspartner bereit gestanden, „mit dem das Unternehmen Bahnhof volle Fahrt aufnahm“. Im Januar diesen Jahres schließlich stellte der Architekt der Bahn, Marc Ulrich, die Neubau-Planung in Buchloe öffentlich vor; im Mai segnete sie der Stadtrat einstimmig ab.
„Mit dem Bau des Bahnhofs geht die städtebauliche Entwicklung in diesem Bereich unserer Stadt auf die Zielgerade“, sagte Schweinberger. Er dankte neben Günther Pichler vor allem Stadtbaumeister Herbert Wagner, „dem der Neubau seit 1986 am Herzen lag“.
Der Bahnhofs-Neubau sei „ein Projekt, das der Stadtrat seit vielen Wahlperioden gefördert hat“, so Schweinberger, „jetzt soll das Werk den Meister loben“.
Buchloe zeigt, wie man’s macht
Im Gegensatz zu Stuttgart sei Buchloe ein Beispiel dafür, „wie man’s macht“, meinte Günther Pichler. Er zeigte sich froh darüber, „dass wir endlich gemeinsam diesen Durchbruch geschafft haben und nun einen weiteren Leuchtturm schaffen“. Dem Bürgermeister attestierte der Regionalbereichsleiter eine „sympathische Hartnäckigkeit“. Bei ihm selbst fließe bei der Entscheidung für den Neubau „viel Herzblut“ mit ein, gab Pichler zu. Daher sei er gerne bereits zur Vertragsunterzeichnung wieder in der Gennachstadt – und nicht erst, wie vor wenigen Monaten noch angekündigt, zum Spatenstich.
Der soll laut Pichler wie geplant in etwa einem Jahr erfolgen. Zuerst aber müsse das Eisenbahnbundesamt die Pläne genehmigen. „Im Jahr 2013 komme ich dann wieder, um das Band zu durchschneiden“, kündigte Pichler an.
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