Der erste Besuch hat sie stark berührt
Zum ersten Mal kam Gabriele Hammermann, die in Köln und Trier aufgewachsen ist, vor 30 Jahren als 16-Jährige mit ihrer Schulklasse in die KZ-Gedenkstätte nach Dachau. "Das war etwas, das mich sehr stark berührt hat", sagt sie.
Besonders die Aufnahmen, welche die US-Armee nach der Befreiung des Lagers im Mai 1945 gemacht hatte, hätten sie ungeheuer mitgenommen. "Ich gehörte zu denjenigen, die überfordert waren mit dem Besuch." Dass sie die Gedenkstätte eines Tages leiten würde, konnte sie damals noch nicht ahnen.
In München und Trier studierte Gabriele Hammermann Geschichte, Kunstgeschichte und Soziologie, anschließend arbeitete sie zwei Jahre am Deutschen Historischen Institut in Rom. Dort schrieb sie ihre Doktorarbeit "Das Schicksal der italienischen Militärinternierten", für die sie 2004 mit einem Historikerpreis ausgezeichnet wurde.
Die promovierte Historikerin Gabriele Hammermann (46) leitet seit Januar dieses Jahres die KZ-Gedenkstätte in Dachau.
Die 46-Jährige ist Mitglied der deutsch-italienischen Historikerkommission und seit 1996 im Gedenkstättenbereich tätig. 1997 kehrte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und stellvertretende Leiterin in die KZ-Gedenkstätte Dachau zurück, wo sie sich unter anderem mit dem Thema "Täter", den Todesmärschen und dem Internierungslager der Amerikaner beschäftigte. Am 1. Januar dieses Jahres folgte sie der langjährigen Leiterin Barbara Distel nach. (baus)
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