Eine neue Spur
Der oder die Täter des tödlichen Ölfleck-Anschlags auf einen Motorradfahrer bei Markt Rettenbach waren möglicherweise am Unfallort.
Lange Zeit sah es so aus, als ob der tödliche Ölfleck-Anschlag auf einen 37-jährigen Motorradfahrer bei Markt Rettenbach (Unterallgäu) vor rund eineinhalb Jahren ungeklärt bleibt. Ein Täter also nie zur Verantwortung gezogen werden wird. Doch jetzt schöpfen die Ermittler wieder Hoffnung.
„Es gibt eine vielversprechende neue Zeugin“, sagte Polizeipressesprecher Christian Owsinski gestern. Anhand deren Aussage bestätigte sich die Annahme der Fahnder, dass der oder die Täter von Nord nach Süd fuhren und zehn Flaschen mit Öl auf die Fahrbahn schleuderten – auf der Strecke zwischen Erkheim im Unterallgäu und Ronsberg im Landkreis Ostallgäu.
Täter an der Unfallstelle?
Inzwischen gehen die Fahnder davon aus, dass der oder die Täter gegen 17 Uhr an der Unfallstelle vorbeikamen und sich möglicherweise sogar längere Zeit dort aufgehalten haben könnten. Nach neuen Erkenntnissen waren die drei Ölflecke in diesem Bereich höchstens zehn Minuten vor dem Unfall verteilt worden. Daher sei es wichtig, weitere Zeugen zu finden, sagt Owsinski. Gesucht werden auch Verkehrsteilnehmer, die an der Unfallstelle vorbeifuhren, bevor die Strecke komplett gesperrt wurde.
DNA-Abgleich auf freiwilliger Basis
Der Unfall hatte sich an jenem Sonntag kurz vor 17 Uhr ereignet. Der 37 Jahre alte Motorradfahrer stürzte auf einem Ölfleck in einer Kurve und erlitt tödliche Verletzungen. Der Mann hinterließ eine Frau und zwei Kinder.
Indes läuft – wie berichtet – der DNA-Abgleich auf freiwilliger Basis. Nachdem die Ermittler auf Flaschenstücken eine DNA-Spur des mutmaßlichen Täters gefunden hatten, werden hunderte Männer, auf die gewisse Merkmale zutreffen, um eine freiwillige Speichelabgabe zur Bestimmung der DNA gebeten. Alle 50 bisher aufgeforderten Männer hätten eine Probe abgegeben und so ihren Beitrag zur Klärung des Falles geleistet, so Owsinski.
Unfall verunsichert Motorradfahrer
Der Ölanschlag hatte im vergangenen Jahr viele Motorradfahrer im Allgäu verunsichert. In dem Fall sind 50 000 Euro Belohnung ausgesetzt – 5000 von der Polizei und 45 000 Euro von Privatpersonen.
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