Fünf Fakten: Darum streiken jetzt die Lehrer
Die angestellten Lehrer in Bayern treten in der kommenden Woche in einen Warnstreik. Was unterscheidet sie von den Beamten - und wie viel weniger verdienen sie?
Welche Lehrer streiken im Moment?
Nur die angestellten Lehrer sind zum Streik aufgerufen. Dazu zählen auch Sozialpädagogen oder Hochschullehrer. Der Großteil der Lehrer – nämlich die mit einem Beamtenstatus – dürfen nicht streiken. In Bayern soll es laut der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in der kommenden Woche zum Arbeitskampf kommen. Ein genauer Zeitpunkt ist nicht bekannt.
Wie viele Lehrer sind in Bayern betroffen?
Im Freistaat gibt es laut einer Sprecherin der GEW nur etwa fünf Prozent angestellte Lehrer. Laut dem stellvertretenden Vorsitzenden der GEW, Anton Salzbrunn, fehlt in diesem Prozentsatz aber die Zahl der Lehrer, die bei der Stadt angestellt sind – beispielsweise an den städtischen Gymnasien in Augsburg, München, Nürnberg oder Regensburg.
Wie viel verdienen angestellte Lehrer im Vergleich zu Beamten?
Angestellte Lehrer verdienen laut Salzbrunn bis zu 500 Euro im Monat weniger. Sie müssen beispielsweise die Sozialversicherung selbst bezahlen und bekommen als "ganz normale Angestellte" eine niedrigere Rente als die Beamten.
Wie lauten die Gewerkschafts-Forderungen und weitere Kritikpunkte?
Die GEW pocht auf 5,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 175 Euro mehr Lohn im Monat. Zudem fordern die Gewerkschaften einen Tarifvertrag für die bundesweit etwa 200.000 angestellten Lehrer. Auch die hohe Zahl an Befristungen soll reduziert werden. Diese seien zum Beispiel an bayerischen Realschulen ein Problem, teilt Salzbrunn auf Anfrage unserer Zeitung mit. Die Zahl der befristeten Verträge von Realschullehrern sei zwischen 2010 und 2012 von 151 auf 369 gestiegen. In Schwaben waren im Schuljahr 2012/13 1546 Lehrer befristet angestellt.
Wo wird bereits gestreikt?
In vielen Bundesländern legten die angestellten Lehrer am Dienstag und Mittwoch ihre Arbeit nieder. So zum Beispiel in Berlin, Niedersachsen oder Baden-Württemberg. In Bayern rief der Beamtenbund Schulbedienstete zur Teilnahme an einer Kundgebung in der Münchner Innenstadt auf. Ein Warnstreik soll in der kommenden Woche folgen.
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