Mariä Himmelfahrt: Diese Gemeinden gewinnen Feiertag dazu
Der Anteil an Katholiken ist ausschlaggebend dafür, ob an Mariä Himmelfahrt gearbeitet werden muss oder nicht. In einigen Gemeinden hat sich das nun geändert.
Der Mehrheit der Katholiken sei Dank: In sieben bayerischen Gemeinden können sich die Einwohner seit diesem Jahr an Mariä Himmelfahrt über einen Feiertag mehr freuen. Drei Gemeinden dagegen verlieren den Feiertag an diesem Freitag, da dort nun mehr Protestanten als Katholiken wohnen. Nur in mehrheitlich katholischen Kommunen ist der 15. August ein Feiertag. Als Richtschnur dafür dient in diesem Jahr erstmals der Zensus (Volkszählung) 2011.
Knappe Entscheidung für Markt Thüngen
Ganz knapp fiel die Entscheidung für einen Feiertag dem Statistischen Landesamt zufolge in Markt Thüngen im unterfränkischen Kreis Main-Spessart aus. Der Gemeinde wurde der Feiertag neu zugesprochen, weil es vier katholische Einwohner mehr als evangelische gab. Im mittelfränkischen Baiersdorf dagegen haben Protestanten nun die Mehrheit. Auf 2702 katholische Christen kommen 2755 evangelische. Am 15. August bekommen zudem Maßbach, Sulzdorf an der Lederhecke, Geiselwind, Gochsheim (Unterfranken) sowie Walsdorf (Oberfranken) und die Bürger im schwäbischen Leipheim (Kreis Günzburg) einen zusätzlichen Feiertag.
Gesetzlicher Feiertag in rund 1700 bayerischen Gemeinden
In Speichersdorf (Oberfranken) und Memmingerberg (Landkreis Unterallgäu) dagegen muss ab diesem Jahr an Mariä Himmelfahrt gearbeitet werden. Insgesamt ist das katholische Fest Mariä Himmelfahrt in 1704 von 2056 Gemeinen in Bayern ein gesetzlicher Feiertag. Dies gilt ganzheitlich in den Kommunen in Ober- und Niederbayern, während in Ober- und Mittelfranken in den meisten Gemeinden an diesem Tag gearbeitet wird.
Feiertagsruhe herrscht an Mariä Himmelfahrt auch in den Großstädten München, Augsburg, Würzburg, Regensburg und Ingolstadt. In den meisten oberpfälzischen, schwäbischen und unterfränkischen Gemeinden bleiben die Geschäfte ebenfalls geschlossen.
"leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel"
Das Hochfest Mariä Himmelfahrt hat seinen Ursprung in der Ostkirche, wo es im Jahr 431 eingeführt wurde. In der römischen Kirche wird die in der Bibel nicht beschriebene Aufnahme Mariens in den Himmel seit dem siebten Jahrhundert gefeiert, in Deutschland seit dem neunten Jahrhundert. Papst Pius XII. verkündete 1950 als vorerst letztes katholisches Dogma feierlich die „leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel“. (AZ/kna)
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