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Kempten
03.10.2014

Vater von Salafist Erhan A.: "In der Türkei ist er verloren"

Der Kemptener Salafist Erhan A. ist festgenommen worden.
Foto: Facebook (Screenshot)

Der Salafist Erhan A. aus Kempten machte bundesweit Schlagzeilen. Nun soll er in die Türkei ausgewiesen werden. Ein Gespräch mit dem Vater.

Ein Hochhaus in Kempten. Eine Wohnung in der Innenstadt. Ein Wohnzimmer, in dem ein Vater sitzt. Es ist der Vater von Erhan A., dem mittlerweile bundesweit bekannten Salafisten aus dem Allgäu. Am Donnerstag wurde der 22-jährige radikale Muslim verhaftet, Stunden später flimmerten Interviewbilder mit ihm in der ARD-Sendung „Monitor“ über die deutschen Fernsehbildschirme.

Im Juli hatte der Kemptener unserer Zeitung ein erstes Interview gegeben. Nun soll Erhan A. abgeschoben werden, er sitzt offenbar in Mühldorf am Inn ein, besitzt einen türkischen Pass, kam nach Deutschland, als er ein Jahr alt war. „In der Türkei ist er verloren“, sagt sein Vater.

Erhan A. wurde lange von den Behörden beobachtet

„Es gibt keinen anderen Weg, als ihn in sein Heimatland abzuschieben“, sagt ein anderer. Und das ist der bayerische Innenminister Joachim Herrmann. Ein Fall, der aufzeigt, wie schwer sich alle Seiten mit dem Problem der Salafisten tun, die Demokratie ablehnen und den Terror preisen. Eine einheitliche Linie im Umgang mit den jungen Radikalen ist kaum erkennbar. Selbst das Innenministerium räumt ein, dass es weder Hinweise zu konkreten Straftaten noch zu Anschlagsplanungen gegeben habe.

Gut eineinhalb Jahre haben die Sicherheitsbehörden Erhan A. beobachtet, es gab Vernehmungen, Meldeauflagen, ein eindringliches Gespräch der Polizei mit ihm, Ausreiseverbot und Passentzug. Als der frühere Wirtschaftsinformatik-Student 2013 in die Türkei fuhr, um sich später in Syrien der Terrororganisation Islamischer Staat anzuschließen, reisten ihm seine Eltern Hals über Kopf nach Istanbul nach, verbrachten im anatolischen Kayseri Monate an seiner Seite und holten ihn ins Allgäu zurück.

Nun also soll Erhan A., der im Internet den Dschihad verherrlicht, wieder in die Türkei. Seine Eltern können das nicht verstehen, fürchten, dass er dort erst recht abgleiten wird und am Ende tatsächlich im syrischen Terrorkrieg landen könnte.

Der Kemptener David G. starb in Syrien

Mehr als 400 Gotteskrieger aus Deutschland sollen dort kämpfen, ein Experte des Netzwerks Terrorismusforschung hatte die Zahl gegenüber unserer Zeitung aber bereits im April auf rund 750 geschätzt. Aus Bayern sollen gut 40 Kämpfer für Terrororganisationen und Milizen stammen. Mindestens drei sind mittlerweile tot, darunter der Kemptener David G., der wie berichtet im Januar wohl nördlich von Aleppo ums Leben kam. Erhan A. ist einer seiner früheren Freunde, beide kannten sich aus Schultagen.

David G. war vor seiner Radikalisierung christlich aufgewachsen, Erhan A. hat nach seinen eigenen Worten früher selbst nicht an Gott geglaubt, dann entdeckte er den Islam für sich, sprach in seinem Zimmer das Glaubensbekenntnis aus. Alper Can Kürtül, ein früherer Klassenkamerad, berichtet, dass sich Erhan A. während des Abiturs radikalisiert habe. „Solche Menschen geraten an falsche Leute, die einen mit Religion in eine sehr fanatische Richtung ziehen können.“

Nicht nur auf salafistischen Internetseiten, sondern auch in Kempten sorgte die Nachricht von der Verhaftung für Aufregung. Wenige hundert Meter von der Wohnung seiner Eltern wurde am Tag der deutschen Einheit ein Tag der offenen Moschee gefeiert. Ein Drama sei das alles, hieß es. „Selbstverständlich lassen wir sehenden Auges keinen ausreisen, von dem wir wissen, dass er in Syrien und im Irak Attentate verübt“, sagt Innenminister Herrmann zu dem Fall.

Allerdings: Erst im August hat sich im Irak wohl Philip B. in die Luft gesprengt, 20 Menschen starben mit ihm. Der 26-Jährige war vorher Pizzabote und ein Freund von David G. aus Kempten.

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