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„Es hat einfach keinen Sinn mehr.“Jürgen Viktor Mayr

Sammlung in Gundelfingen
13.05.2011

Automobile Raritäten – und kaum einer wollte sie noch sehen

Von Katharina Gaugenrieder

Jürgen Viktor Mayr öffnet in Gundelfingen künftig nur noch nach Vereinbarung sein Automuseum. Das Besucherinteresse ist seit Jahren rückläufig.

Gundelfingen Am 1. Mai hatte Jürgen Viktor Mayr endgültig genug. Den ganzen Tag saß er in seinem Automuseum am Rande von Gundelfingen, hunderte Fahrradfahrer seien in dieser Zeit vorbeigefahren. „Aber ins Museum ist kein Mensch gekommen“, sagt der 70-jährige Autoliebhaber, der das Museum zwischen Gundelfingen und Bächingen vor 38 Jahren aufgebaut hat. Zwei Jahre lang errichtete er mit seinen eigenen Händen den Bau, in dem seine kostbaren Schätze stehen. In Zukunft will er die Tore nur noch nach Vereinbarung öffnen: „Es hat einfach keinen Sinn mehr.“ Und so bleibt das Automuseum in Gundelfingen am morgigen Museumstag erstmals seit Jahren geschlossen.

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Bereits im Alter von 20 Jahren zog es den Gundelfinger auf Schrottplätze in ganz Europa. Dort sammelte er die rostigen Oldtimer ein, brachte sie nach Gundelfingen, schraubte und bastelte nächtelang nach Feierabend, bis die herrschaftlichen Gefährte mit so klingenden Namen wie Grandes Marques, Delage, Unic und Hispano Suiza wieder im Glanz früherer Tage erstrahlten. Einige Exemplare in Jürgen Mayrs Sammlung sind die einzigen noch erhaltenen ihres Typs – etwa der weiße Unic, den er damals für ganze 65 Francs in Frankreich erstand.

Doch den Unic, den aus Leder gefertigten Georges Irat oder den grasgrünen Vermorel wollten in den vergangenen Jahren immer weniger Menschen sehen. „Seit 2009 hat die Zahl der Besucher ständig abgenommen“, hat Mayr, der das Museum bisher von Mai bis Oktober täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet hatte, festgestellt. Früher einmal, da seien zwischen 30 und 40 Besucher in der Woche gekommen. Zuletzt waren es nur noch zehn.

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