Natürliche Alternativen schaffen
Dr. Christine Margraf vom Bund Naturschutz sagt, dass die geplanten Flutpolder im Landkreis nicht wirksam sind. Sie lehnt diese ab. Und dafür hat sie ihre Gründe
Sie spricht von Märchen, die das Ministerium in die Welt setze. Sagt, dass die Bürger „verarscht“ würden und die Planungen „schizophren“ seien. Dr. Christine Margraf wurde deutlich am vergangenen Dienstagabend in Blindheim. Die Biologin beim Bund Naturschutz und dortige Leiterin in der Fachabteilung in München sagte: „Wir lehnen die Flutpolder ab. Denn es stimmt überhaupt nicht, dass sie für untere Anlieger der Donau helfen. Außerdem sind die Polder aus unserer Sicht naturschutzfachlich sehr kritisch zu beurteilen.“ Damit traf Margraf in Blindheim voll ins Schwarze – die vielen Bürger, die auf Einladung von BN-Kreisvorsitzendem Dieter Leippert in den Gasthof Zum Kreuz gekommen waren, nickten zustimmend, fühlten sich bestätigt.
Der ein oder andere schöpfte gar Hoffnung. Hoffnung darauf, dass das Umweltministerium auf den Bund Naturschutz hört und die Planungen für die Flutpolder überdenkt, neu berechnet oder gar bleiben lässt – auch wenn manche natürliche Alternative, die an diesem Abend vorgestellt wurde, auch nicht auf jedermanns Begeisterung stieß. Leippert sagte: „Der technische Hochwasserschutz ist uns ein Dorn im Auge. Es gibt definitiv natürliche Alternativen zu Poldern. Wir haben diese dem Ministerium schon lange vorgestellt. Wir hoffen, endlich in die Diskussion einsteigen zu können.“ Dazu wurde Biologin Margraf nach Blindheim geladen, sie ist beim Bund Naturschutz Expertin für Hochwasserschutz. Sie erklärte, dass die Regierung – bevor diese Polder gebaut werden können – erst nachweisen muss, dass es keine Alternativen gebe und ob sie an den dort geplanten Stellen auch wirksam seien. „Allein die Wirksamkeit macht überhaupt keinen Sinn. Damit können wir ihnen schon einen großen Stein in den Weg legen“, so Margraf. Denn laut Studie der TU München würden die Polder nur bei extremem Hochwasser, wie etwa einer Jahrhundertflut, anspringen, erläuterte die Biologin. „Wir hatten hier in der Region noch nie so ein großes Hochwasser. Ich frage mich also, wann die Polder eingesetzt werden? Deshalb können wir davon ausgehen, dass auch bei einem jährlichen Hochwasser ökologisch geflutet wird. Die Vegetation und die Tiere sollen sich dem Hochwasser ja anpassen“, so Margraf. Des Weiteren würden die Polder im europäischen Schutzgebiet geplant werden. Vor allem rund um Höchstädt/Blindheim liege der Polder mitten im Naturschutzgebiet, der Klosterbach verläuft dort auch.
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