Missbrauch und Mordversuche
Hubert Wolf hat in seinem Buch „Die Nonnen von Sant’Ambrogio“ einen Kirchenskandal aufgedeckt. Bei der Lesung in Donauwörth stellt er schockierende Details vor
Giftmorde, Mystikerinnen und Machtkämpfe in der römischen Kurie: In seinem Buch „Die Nonnen von Sant’Ambrogio“ beschreibt Hubert Wolf einen kirchlichen Skandal von ungeahntem Ausmaß. Und da der 56-Jährige noch dazu ein exzellenter Erzähler ist, erinnert sein Werk ein bisschen an Dan Brown und Umberto Eco. Mit einem Unterschied: Für Fiktion ist in „Die Nonnen von Sant’Ambrogio“ kein Platz. Wolf ist nämlich katholischer Priester, Professor für Kirchengeschichte an der Universität Münster und einer der führenden Kirchenhistoriker. Und deshalb betont Wolf auch bei der Vorstellung seines Buchs in der Donauwörther Buchhandlung Rupprecht, dass er jeden Halbsatz belegen könne.
Rund zehn Jahre hat der Kirchenhistoriker die vollständig erhaltenen Prozessakten aus dem 19. Jahrhundert ausgewertet: „Das war richtig spannend“, erzählt Wolf. „Ich konnte dem Inquisitor Vincenzo Leone Sallua, der von 1859 bis 1861 ermittelte, bei seiner Arbeit praktisch über die Schulter schauen.“ Und was dieser entdeckte, hat es Wolf zufolge in sich: Im römischen Nonnenkloster Sant’Ambrogio wurde konsequent gegen kirchliches und weltliches Recht verstoßen. In den Quellen ist unter anderem vom Bruch des Beichtgeheimnisses, falscher Heiligkeit, sexuellem Missbrauch und Mordversuchen die Rede. Im Mittelpunkt des Skandals stehen die Novizenmeisterin und Vikarin Maria Luisa sowie die adlige Nonne Katharina von Hohenzollern, deren Aussagen später den Inquisitionsprozess ins Rollen brachten.
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