Charlotte Roche: Erneut auf dem Weg an die Spitze
Kaum ist Charlotte Roches neues Werk erschienen, scheint es wieder die Bestsellerliste zu erklimmen. Die Medien sind daran nicht unschuldig.
Die Skandalautorin Charlotte Roche will es allen Kritikern zeigen, die ihr nach "Feuchtgebiete" kein zweites erfolgreiches Buch zugetraut haben. Mit ihrem zweiten Werk "Schoßgebete" könnte sich ihr Wunsch erfüllen. Nicht minder skandalös sorgte es schon vor dem offiziellen Start des Verkaufs in den Medien für Furore. Am gestrigen Mittwoch kam das Buch nun in den Handel und bereits jetzt zeichnen sich ähnlich gute Verkaufszahlen ab, wie bei ihrem Erstlingswerk (rund 1,8 Millionen verkaufte Exemplare).
Das beweist auch die Startauflage von 500.000 Exemplaren. Eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa bestätigt den guten Starten des Buches. Die Buchhandlung Hugendubel am Marienplatz in München berichtet von sehr guten Verkaufszahlen für den ersten Tag. Der Absatz werde in den kommenden Tagen sicher noch steigen. Auf der Bestsellerliste von Hugendubel.de im Internet stand das Buch am Mittwoch ebenso auf dem ersten Platz wie beim Online-Buchhändler Amazon. Genaue Verkaufszahlen wurden nicht genannt.
Popularität durch Medienberichte
Beim Stuttgarter Hugedubel ist die Situation ähnlich wie in München. "Das Buch wird schon viel nachgefragt", bestätigt eine Verkäuferin in der Filiale an der Stuttgarter Einkaufsmeile Königstraße. "Allerdings denken die Leute oft, es hieße Stoßgebete." Die Hamburger Filialkette Heymann (16 Filialen) verkaufte bis zum frühen Nachmittag mehr als 40 Exemplare des Roche-Buches. Für einen halben Verkaufstag sei dies sehr, sehr gut, sagte eine Sprecherin. "Wir sind sehr zufrieden".
Die Sprecherin der Mayerschen Buchhandlung in Aachen, Simone Thelen, weiß woher die Popularität des Buches rührt: "Das Buch verkauft sich sehr gut, was auch an den Medienberichten liegt. Je mehr Medienpräsenz eine Neuerscheinung habe, desto besser laufe der Verkauf. Der Trailer zu Roche's Buch "Schoßgebete" auf der Internetseite der Aachener Buchhandlung sei schon 11 000 Mal angeklickt worden. Die Zahl sei ungewöhnlich hoch, sagte die Sprecherin der bundesweit drittgrößten Buchhandlung. Nach dem viel diskutierten Buch "Feuchtgebiete" wollten die Leute jetzt auch "Schoßgebete" lesen.
In Berlin war "Schoßgebete ebenfalls gefragt. Im KulturKaufhaus Dussmann hieß es, der Verkauf starte ähnlich gut wie bei Bestsellern wie Harry Potter oder den Büchern von Frank Schätzing. Dreistellige Verkaufszahlen bis zum Abend, lautete die Prognose.
Schleppender Start in Düsseldorf und Hannover
Nur beim Buchhaus Stern-Verlag in Düsseldorf gab es noch verhaltene Resonanz: "Der Verkauf hält sich noch in Grenzen. Das dauert noch ein paar Tage, bis das richtig anläuft", sagte die Einkaufsleiterin Ingeborg Schöllgen. Bei Neuerscheinungen sei dies aber normal. Ach die Buchhandlung Lehmanns media in Hannover sorgte mit 300 Exemplaren vor und musste sich am Mittwochvormittag mit gerade einmal 10 verkauften Exemplaren begnügen. AZ/dpa
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