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Vatikan
22.01.2018

Das geheime Archiv mitten in Rom

Die Inquisition wurde 1965 in Glaubenskongregation umbenannt. Im Bild das Gebäude der Behörde in Rom.
Foto: Cristian Gennari, epd

Die Dokumente der Inquisition sind seit 20 Jahren zugänglich. Für Forscher ein aufregendes Grabungsfeld

Alles, was im Vatikan mit geheimen Dokumenten zu tun hat, bleibt meist hinter hohen Mauern verborgen. Die Öffnung der Archive der römischen Inquisition vor 20 Jahren, am 22. Januar 1998, war darum eine kleine Sensation. Die Geheimhaltung hatte über die Jahrhunderte zur Bildung etlicher Legenden und Verschwörungstheorien geführt und die Fantasie von Schriftstellern angeregt. Bestseller-Autor Dan Brown etwa ließ einen Teil der Handlung seines Thrillers „Illuminati“ im Vatikanischen Geheimarchiv spielen. Das Betreten der „luftdichten Kammern“, in denen zum Schutz der wertvollen Dokumente Unterdruck und niedriger Sauerstoffgehalt herrscht, ist in „Illuminati“ lebensgefährlich.

Die Wirklichkeit in den Vatikanarchiven findet Hubert Wolf noch viel spannender. Der deutsche Kirchenhistoriker aus Münster forscht seit Jahren im Geheimarchiv und im Archiv der römischen Inquisition. Seine Bücher wie „Papst & Teufel – Die Archive des Vatikan und das Dritte Reich“ lesen sich mitunter wie Krimis, beruhen jedoch auf wissenschaftlichen Recherchen. In „Die Nonnen von Sant’Ambrogio“ beispielsweise erzählt er anhand von Dokumenten aus dem Archiv der römischen Inquisition eine Geschichte von Sex und Giftmord im gleichnamigen Kloster in der Nähe des Vatikans. „Es ist immer noch so, wie Troja ausgraben“, schwärmt Wolf, der mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet wurde. In Deutschland sei man gewöhnt, per E-Mail bestimmte Bestände zu bestellen, bevor man ins Archiv gehe. „Man weiß, was einen erwartet. Wenn man hierher geht, ist das oft nicht der Fall.“ Aufregende Funde zu berühmten Prozessen etwa gegen Galileo Galilei (1564-1642) oder Giordano Bruno (1548-1600) blieben allerdings bislang aus.

Schon im 13. Jahrhundert wurden Andersdenkende in Europa von der Kirche verfolgt. Papst Paul III. gründete 1542 die „Heilige Römische und Universale Inquisition“ als Bollwerk gegen die Reformation – die Ideen Martin Luthers galten in Rom als ketzerisch. 1965 trat dann die Glaubenskongregation an die Stelle der Inquisitionsbehörde, um über die Einheit des Glaubens zu wachen. 133 Todesurteile verhängte die römische Inquisition in den 400 Jahren ihres Bestehens, die staatliche Inquisitionsbehörde in Spanien hat sogar das Leben von mehr als zehntausend Menschen auf dem Gewissen.

Sehr aktiv war die römische Inquisition beim Erstellen eines Index der verbotenen Bücher. Bis zur Auflösung der eigens gegründeten Index-Kongregation und der Abschaffung des Index 1966 wurden rund 6000 Bücher als häretisch verboten. Sie galten als gefährlich für Gläubige. Dazu zählten Werke von Heinrich Heine ebenso wie von Balzac oder Zola. Immanuel Kants „Kritik der reinen Vernunft“ wurde ebenso verboten wie Werke von Descartes und von Voltaire. Die Dokumente zur Buchzensur sind fast vollständig erhalten. Zwei Drittel der übrigen Bestände des Inquisitions-Archivs aber gingen verloren – im Zuge des Transports nach Paris unter napoleonischer Herrschaft sowie ihrer Rückkehr oder bei den Zerstörungen zu Zeiten der römischen Republik im 19. Jahrhundert.

Die Öffnung des Archivs der römischen Inquisition 1998 wurde feierlich im ehrwürdigen Renaissance-Palast der Glaubenskongregation neben dem Petersdom begangen. Es dürfe keine Scheuklappen bei der Auswertung der Dokumente geben, stellte der damalige Papst Johannes Paul II. klar. Von den dort forschenden Historikern würde kein ethisches Urteil erwartet, sondern ein Beitrag zur „möglichst präzisen Rekonstruktion der damaligen Ereignisse, Gebräuche und Mentalität im Licht des historischen Kontexts der Zeit“. So lässt sich erklären, dass Kirchenhistoriker Wolf weiterhin Zugang zu vatikanischen Archiven genießt, obwohl er Skandale aus den Archiven ans Licht bringt. „Wenn der Papst einmal entschieden hat, die Quellen zugänglich zu machen, dann sind sie zugänglich“, sagt Wolf. Zensur werde nicht ausgeübt.

Bislang reichen die zugänglichen Akten der Vatikanarchive bis zum Ende des Pontifikats von Papst Pius XI. im Februar 1939. Wann die Bestände aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs für Forscher verfügbar werden, ist offen. „Der jetzige Papst hat eine ganz andere Baustelle in der Kirche. Er hat eine Reformbaustelle“, sagt Wolf. Aber die Öffnung der Akten aus der Zeit Pius XII., des umstrittenen Papstes während der Hitler-Zeit, werde kommen. Bettina Grabbe, epd

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