Pressestimmen zur Elbphilharmonie: "Elphi, du klingende Schöne!"
Die Eröffnung der Elbphilharmonie in Hamburg war mit Spannung erwartet worden. Wie klingt er denn nun, dieser Konzertsaal? Ein Überblick über Pressestimmen und Kritiken.
Die Pressestimmen zur Elbphilharmonie zeigen auch die große Erwartungen, die an den neuen Konzertsaal im Herzen Hamburgs gerichtet waren. Und wie war es nun, das große Eröffnungskonzert am Mittwochabend? Ein Überblick über die ersten Reaktionen.
"Klar, am Ende freuen sich alle. Man hat so lange durchgehalten, 16 dornige Projektentwicklungsjahre und nun noch einmal über fünf Stunden. Aber ich freue mich nicht, träume stattdessen von der Berliner Philharmonie (zehn Jahre Nachjustierzeit) oder der frischen in Paris, die vom ersten Ton an funktionierte. Da klingt es auf fast allen Plätzen, da hat die Musik Raum. In der Elbphilharmonie nicht." Die Welt
"Die Raumwirkung, erstmals mit Publikum vollbesetzt, ist auch ohne Musik enorm. Denn trotz der Höhe bis an die Spitze des Reflektors, trotz der 2100 Plätze: Er wirkt in seiner Größe klein, weil er so steil ist, so diskret portioniert in den Proportionen der Sitzblöcke. Die organische Anmutung der schallreflektierenden "Weißen Haut", in Verbindung mit dezentem Licht und der Farbgebung der Intarsien, sorgt für kammermusikalische Nähe zum Geschehen." Hamburger Abendblatt
"Ein formidables Konzert, eine grandiose Feuertaufe für die Elbphilharmonie. Hamburg darf nun - endlich - seinen neuen Konzertsaal feiern." Spiegel Online
"Der Große Saal der Elbphilharmonie umarmt wohl tatsächlich alle unverstärkten Musiken und Besetzungen. Aber er ist durchaus streng: Exzellenz im Spiel wird belohnt, Mittelmäßigkeit und Schwächen treten umso deutlicher hervor. Der Eröffnungsabend lässt beides erahnen." Zeit Online
"Angesichts der im Elbsand verhungerten sportlichen Ambitionen der Hansestadt darf man die Elbphilharmonie als das kulturelle Olympiastadion Hamburgs bezeichnen. Auch hier gilt freilich die Devise: Je besser ein Orchester ist, desto besser klingt es. Und mittelmäßige Orchester werden gnadenlos entlarvt. Man hört alles, auch jeden Fehler." RP Online
"Für den Hamburger Opernchef Kent Nagano ist es der beste Saal der Welt. Trotz solch eines Riesenlobes auf die Akustik kann die Realität etwas enttäuschen. Wer beim Festakt zur Eröffnung die Neuerfindung der klassischen Musik erwartet hat, bekommt ein gutes deutsches Stadtorchester zu hören." Süddeutsche
"Elphi, du klingende Schöne!" Bild
"Und so wie der wirklich sehr schöne Bau der Basler Architekten Herzog & de Meuron den alten Kaispeicher und den neuen Glasaufsatz zusammenbringt, so brachte das anschliessende Konzertprogramm auf ebenso eigenwillige wie gelungene Weise Altes und Neues zusammen: Frühbarockes und Zeitgenössisches, bei dem sich zeigte, wie direkt und transparent und warm der Klang in diesem Saal ist. Wie gut es tönt, selbst wenn nur eine Harfenistin und der Countertenor Philippe Jaroussky im Einsatz sind. Wie geschmeidig die reichen Klangfarben in Wolfgang Rihms bei diesem Anlass uraufgeführter "Reminiszenz" ineinander übergehen." Tagesanzeiger (Schweiz)
"Wenn die NDR Elbphilharmoniker aufdrehen, dann rast der Sound der Blechbläser nur so durch den Saal, da wummern die Kontrabässe und die Geigen schrauben sich bis in die letzten Reihen hinauf, hoch oben, fast 30 Meter über dem Podium. An diese Unmittelbarkeit des Klanges wird sich das Orchester wohl noch gewöhnen müssen." Märkische Oderzeitung
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