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"Der eingebildete Kranke"
04.03.2009

Wie die Spinne im eigenen Netz

Foto: Heinz Budjarek

Vor mehr als 300 Jahren hat Molière seine Komödie "Der eingebildeteKranke" geschrieben. Heute dreht sich alles um Ärztehonorare und die Grenzen vonmedizinischer Forschung. So bekommt das Stück einen neuen Glanz.

Von Gerlinde Schubert

Marktoberdorf - Vor mehr als 300 Jahren hat Molière seine Komödie "Der eingebildete Kranke" geschrieben. Dass das Landestheater Schwaben den Bühnenklassiker jetzt in seinen Spielplan aufgenommen hat, passt in die Zeit der Diskussionen um Ärztehonorare, um die Grenzen von medizinischer Forschung und um das Geschäft mit der Gesundheit.

All dies ist angelegt in dem Stück aus dem 17. Jahrhundert, das auch die Menschen von heute noch zum Lachen, gleichermaßen aber auch zum Grübeln bringt. Mehr noch: Regisseur Holger Seitz vom Münchner Gärtnerplatztheater fügte dem bearbeiteten Text einen Exkurs hinzu, bei dem unverhohlen harte Kritik an den "Göttern in Weiß" und der Pharmaindustrie geübt wird.

Seitz legt diese Kritik Béralde (Fridtjof Stolzenwald), dem aufgeklärten Bruder des Kranken, in den Mund. Bei der Premiere im Marktoberdorfer Modeon - ein Novum in der Geschichte der Memminger Bühne - gab es lang anhaltenden Beifall für die beeindruckende schauspielerische und komödiantische Leistung.

Viel Tragik in einer komischen Figur

Argan (André Stuchlik) bildet sich ein, krank zu sein, aber er ist es auch wirklich. Allerdings leidet er nicht an den Krankheiten, die von seinen kurpfuschenden Ärzten behandelt werden, sondern an seiner eigenen Einbildung: Er ist ein Hypochonder. Argans lustvoll-unerträgliche Manie holt Stuchlik bis zur letzten Nuance aus der eigentlich tragischen und in seiner Überzeichnung doch so komischen Molièreschen Figur heraus, die gut in die Gegenwart gesetzt werden konnte.

In seiner Angst vor dem Tod sieht sich der reiche Argan als leidenden Mittelpunkt der ganzen Welt. Gleichzeitig aber schottet er sich ängstlich von ihr ab. Bühnenbildnerin Sabine Manteuffel nimmt diese Ambivalenz schlüssig in einer Kulisse auf, die den Bühnenraum als schwarze sterile Zelle gestaltet. Argan ist stets bestrebt, sie geschlossen zu halten.

Das Leben findet draußen statt und dringt durch Klappen und enge Türen nur mühsam zu ihm vor. Erleuchtet ist in dieser Zelle nur ein als Schrein gestalteter Medikamentenschrank. In der Mitte sitzt unter einer Lampe - sie könnte in einem Operationssaal stehen - der Hypochonder wie die Spinne, die sich im eigenen Netz verfangen hat. Auf seinem an einen Behandlungsstuhl erinnernden weißen Sessel agiert er und gibt sich dem Jammer um das eigene Wohlbefinden - den Molière geißelt - und dem Diktat seines Arztes hin.

Fast würde das Dienstmädchen zur Retterin

Ein herrlich spitzbübisches und bodenständiges Dienstmädchen Toinette, die es mit einer Intrige fast schafft, Argan zu retten, gibt Jessica Wall ab, und das Publikum belohnte das mit Sonderapplaus. Im Bereich der komödienspezifischen Typen belässt Seitz die weiteren Akteure. In giftgrünem Kostüm verkörpert Anke Fonferek die falsche Schlange von Ehefrau.

Wie ein Mafioso tritt Peter Höschler als hinterhältiger Rechtsanwalt Bonnefois auf. Klaus Teigel gibt einen herrlich überzeichneten Hausarzt ab, Helwig Arenz mit fast roboterartigen Bewegungen den dressierten Sohn Thomas, Dino Nolting dessen eitlen und überheblichen Vater Dr. Diaforus.

Argans liebreizendes Töchterchen Angélique (Undine Schmiedl) und ihr heimlicher Geliebter Cléante (Boris Popovic) gefallen besonders in ihrem "Schäferspiel" - eine Reminiszenz an die barocke Entstehungszeit des Stücks, die Regisseur Seitz als musikalisches Capriccio in den Ablauf einbaute. Besonders bei den vielen jungen Leuten im Publikum kam das an.

Weitere Spieltermine: Memminger Premiere am Freitag, 6. März, 20 Uhr im Stadttheater, weitere Aufführungen dort am 8. und 31. März sowie am 1., 2. und 4. April. Am 19. März ist die Komödie im Festspielhaus Füssen zu sehen.

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