Ein Blick in die menschlichen Abgründe
Seit 20 Jahren gibt es die Landgerichtsärztliche Dienststelle in Ingolstadt
Ingolstadt Blickt Hubert Haderthauer aus seinem Bürofenster, dann sieht er, wer alles im Landgericht ein- und ausgeht. Sieht die Juristen, sieht die Angeklagten. Doch den Blick in Haderthauers Büro verhindern verspiegelte Fenster. Wer hineinsehen könnte, der hätte viele der Angeklagten in diesem freundlichen Büro mit dem modernen Bild an der Wand und dem Skelett in einer Nische – ein Geschenk – , erblickt. Einige Wochen vor ihrem Prozess sind sie dort gesessen auf dem bequemen Lederstuhl, die Mörder, die Totschläger, die Bankräuber. Haderthauer hat durchtrainierte Muskelprotze weinen sehen und schmächtige Bürschchen, die eiskalt gemordet haben.
Seit 20 Jahren ist Hubert Haderthauer Landgerichtsarzt in Ingolstadt. Er hat damals die Dienststelle gegründet und ist ihr Leiter. Rund 13500 Fälle sind in dieser Zeit über die Schreibtische im Nebengebäude des Landgerichts gewandert. Haderthauer und sein Kollege Roman Steinkirchner werden gerufen, wenn sich Selbstmörder vor einen Zug geworfen haben, wenn ein Unfalltod nicht zweifelsfrei geklärt werden kann, wenn jemand umgebracht wurde. Obduktionen jedoch werden in der Rechtsmedizin in München durchgeführt.
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