Ebola-Virus in Uganda: Experte ist unsicher über Ausmaß
Das Ebola-Virus grassiert in Uganda: Schon 14 Menschenleben hat die gefährliche Fieber-Krankheit in dem ostafrikanischen Land gefordert. Ein Experte gibt Antworten zu Ebola.
Ebola-Ausbruch : Nach dem Ausbruch des lebensbedrohlichen Ebola-Fiebers in Uganda versuchen Experten, das Virus unter Kontrolle zu bringen. Mindestens 14 Menschen sind schon an der Seuche gestorben. Erst am Dienstag waren neue Fälle aufgetreten. Auch das ugandische Rote Kreuz (URC) hat ein Team von 100 Freiwilligen in die betroffene Region Kibaale entsandt. Da es bereits die vierte Epidemie in zwölf Jahren ist, sei das Land mittlerweile gut organisiert, um auf das Ebola-Fieber zu reagieren, sagt URC-Experte Bildard Baguma.
Wie ernst ist dieser Ebola-Ausbruch?
Baguma: "Zum jetzigen Zeitpunkt können wir das noch nicht genau sagen. Der Ausbruch könnte ernst sein oder auch nicht. Wir sind gerade damit beschäftigt, alle möglichen Fälle von Ebola aufzuspüren und zu untersuchen. Wir beobachten auch all diejenigen, die mit den Ebola-Opfern in Kontakt waren, um zu sehen, ob sie ebenfalls Symptome zeigen. Unsere Arbeit ist in vollem Gange. Deshalb können wir bisher noch nicht sicher sein, welches Ausmaß das Problem hat."
Warum tritt das Ebola-Fieber immer wieder in Uganda auf?
Baguma: "Es handelt sich um eine Virus-Infektion, die überall auftreten kann, nicht nur in Uganda. Und das Virus verbreitet sich sehr schnell, vor allem durch körperliche Kontakte. Ausbrüche hat es in den vergangenen Jahren nicht nur in Uganda gegeben, sondern auch in der Demokratischen Republik Kongo und im Sudan. Aber es ist wahr, in den vergangenen zehn Jahren ist Ebola nirgendwo so häufig aufgetreten wie in Uganda. Warum das so ist, wissen wir bisher nicht."
Welche Schutzmaßnahmen gibt es in Uganda, um eine Ausbreitung zu vermeiden?
Baguma: "Das Land ist sehr gut organisiert, um das Ebola-Fieber einzudämmen. Unter anderem werden Expertenteams entsandt, die zu den betroffenen Familien gehen und verdächtige Fälle isolieren. Die Menschen werden zudem darin geschult, wie sie eine Ansteckung verhindern können. Sie sollten große Menschenansammlungen vermeiden und mögliche Ebola-Fälle melden. Weitere Maßnahmen sind die internationale Zusammenarbeit bei der Untersuchung von Proben, die Einrichtung spezieller Quarantäne-Stationen für die Patienten und groß angelegte Aufklärungskampagnen des Gesundheitsministeriums."
Gibt es eine Prognose für die nächsten Wochen? Wie schätzen Sie die Situation ein?
Baguma: "Es gibt zwei mögliche Szenarien: Entweder die Zahl der Infizierten nimmt zu, weil die Betroffenen in Kontakt mit anderen Menschen kommen und diese anstecken. Oder die Zahl der Infizierten bleibt stabil. Da es ein Frühwarnsystem gab und wir schnell auf den Ausbruch reagiert haben, ist dies durchaus möglich. Wir haben alles getan, um die Erkrankten zu isolieren und die Menschen zu finden, mit denen sie Kontakt hatten. Aber ich kann nicht mit Sicherheit sagen, was geschehen wird." (dpa, AZ)
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