Heinz Rudolf Kunze wünscht sich mehr Engagement von Musikern
Musiker Heinz Rudolf Kunze wundert sich, dass sich Kollegen so wenig für Flüchtlinge engagieren. Zur Hasswelle im Internet gegen die geflohenen Menschen hat er eine klare Meinung.
Wenn es um Hilfe für Flüchtlinge geht, sieht Musiker Heinz Rudolf Kunze (58) bei seinen Kollegen wenig Engagement. Er wundere sich, dass so wenige sich zu Wort meldeten, sagte der Sänger der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Vielleicht ist inzwischen die Shitstorm-Angst schon so groß, dass sich kaum einer über den eigenen Tellerrand hinaustraut."
Musiker Kunze: "Mit Dreckwind muss man leben"
Heinz Rudolf Kunze ("Dein ist mein ganzes Herz") ruft in der Aktion "Musik hilft" dazu auf, Instrumente, die nicht mehr gebraucht werden, für Flüchtlinge zu spenden. Man lebe nunmal nicht von Brot allein, findet er. "Wenn man versucht, ein bisschen Freude zu bereiten in dieser verzweifelten Situation, dann kann das ja nicht ganz verkehrt sein." Die Aktion habe bundesweit eine Menge Zuspruch, erzählte Kunze. Das reiche von der elektrischen Orgel bis zu Musiklehrern, die Stunden anböten.
Auf die Hasskultur im Internet angesprochen, sagte Kunze: "Es gibt keine Hasskultur. Dieses Wort ist ein Widerspruch an sich. Es gibt Idioten." Und: "Das ist der Fluch der modernen Medien, dass jeder seinen Dreck äußern kann und auch dafür wahrgenommen wird."
Es gelte leider die Regel: "Wer sich bewegt, macht was falsch. Am besten bewegt man sich nicht und hält die Klappe. Dann kriegt man auch keinen Shitstorm. Aber sobald man etwas Gutes tut, weht von irgendwoher der Dreckwind. Das ist halt so. Damit muss man leben." dpa/AZ
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