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Gesellschaft
11.11.2015

Ist der Hipster noch das, was er mal war?

Den Hipster macht mehr aus als Karohemd und Vollbart.
Foto: Imago Stock & People

Der Hipster wird mal Herrscher, glaubt Jugendforscher Philipp Ikrath. Auch wenn der Begriff plötzlich immer öfter als Schimpfwort herhalten muss. Ein Gespräch über ein Phänomen.

Hipster tragen Vollbärte und Jutebeutel, eröffnen Grafik-Agenturen und Kaffeeröstereien in den angesagtesten Vierteln der Stadt und feiern die Retro-Kultur. Sind das alles nur Klischees?

Philipp Ikrath: Wie in allen Klischees steckt auch hier ein Fünkchen Wahrheit drin. Allerdings macht den Hipster mehr aus als nur das Erscheinungsbild. Es ist eine ganz bestimmte Mentalität. Und diese wird es auch noch geben, wenn die Bärte abrasiert und die Jutebeutel kompostiert sind. 

Was ist das für eine Mentalität? Was vereint alle Hipster?

Philipp Ikrath: Der Hipster ist der flexible Mensch schlechthin. Er begreift sich selbst und sein Leben als etwas, das ständig in Veränderung begriffen ist. In der hippen Mentalität ist nichts von Dauer, alles ist vorläufig. Der Hipster möchte sich an nichts binden. Veränderung ist ein Wert an sich, alles, was beständig ist, empfindet er als träge, langweilig und altmodisch. Außerdem ist das Phänomen auch generationen- und schichtspezifisch. Der Hipster ist ein Kind unserer Zeit, also eher jünger, typischerweise zwischen 20 und 30. Und er gehört den urbanen Bildungselite an, er ist studiert und lebt eher in der Großstadt. 

Seit wann gibt es den Hipster eigentlich? Und ist er noch das, was er mal war?   

Philipp Ikrath: Den Begriff "Hipster" gab es schon einmal in den USA der 1940er und 1950er Jahre, er ist dann aber wieder von der Bildfläche verschwunden, um in den frühen 2000er-Jahren, wiederum in den USA, erneut aufzutauchen. Der zeitgenössische Hipster weist schon einige Gemeinsamkeiten mit dem damaligen Typus auf. Beide sind sehr individualistisch und gegenwartsbezogen. Allerdings war diese Geisteshaltung damals sehr rebellisch, heute ist gerade der Individualismus eine Pflicht für alle geworden. Der Hipster von damals war also ein Rebell gegen die spießigen Konventionen, heute ist er mit dieser Mentalität aber eher Vorbild als Rebell. 

Ein Vorbild? Gefühlt wird der Begriff immer mehr mit einem spöttischen Unterton, sogar als Schimpfwort gebraucht...

Philipp Ikrath: Der Hipster verkörpert idealtypisch sehr viele Grundzüge unserer Gesellschaft. Mit denen sind aber nicht alle Menschen einverstanden. Nicht alle wollen etwa total flexibel arbeiten, sondern sehnen sich eher nach Stabilität. Kritik am Hipster verstehe ich deswegen als Kritik an diesen gesellschaftlichen Entwicklungen, die vom Hipster besonders eindrücklich verkörpert werden. 

In Ihrem Buch schreiben Sie, dass der Hipster „über kurz oder lang die einflussreichsten Positionen in Politik, Wirtschaft und Kultur einnehmen“ wird. Der Hipster als Teil der Elite also. Warum? 

Philipp Ikrath: Er tritt durchaus selbstbewusst auf und formuliert eine recht elitäre Position. Am schlimmsten ist für ihn das, was man als den gesellschaftlichen Mainstream bezeichnen kann, die Massenkultur, angepasste Lebensläufe, ästhetische Unauffälligkeit. Er grenzt sich also ganz klar von der gesellschaftlichen Mitte ab und empfindet sich selbst als progressiver.  

Wie wird der Hipster der Zukunft aussehen? Oder: Was kommt nach dem Hipster?  

Philipp Ikrath: Ich glaube, dieses Phänomen wird uns noch lange beschäftigen - auch wenn es vielleicht ein anderes Etikett aufgeklebt bekommt. Mentalitäten verändern sich nicht so schnell, und nachdem der Hipster eben keine kleine Subkultur, sondern geradezu ein idealtypischer Vertreter unserer Gesellschaftsordnung ist, der die zukünftige Elite ausmacht, wird man sich an seinen Vorstellungen orientieren müssen, wenn man es zu etwas bringen möchte. Für hippen Nachwuchs ist also gesorgt.

Philipp Ikrath ist wissenschaftlicher Leiter und Vorsitzender von Jugendkulturforschung.de – Jugendkulturforschung und Kulturvermittlung e.V.
Foto: privat

Philipp Ikrath: "Die Hipster. Trendsetter und Neo-Spießer", Promedia, 208 Seiten, 17,90 Euro.

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