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re:publica
01.04.2009

Kritische Blogger und ein Internet-Kongress ohne Internet

Berliner Blogger-Konferenz startet ohne Netz
Foto: DPA

Auf der re:publica diskutieren seit Mittwoch 1500 Blogger und Journalisten über Internet, Medien und digitale Gesellschaft. Kurios: Der Web-Kongress begann ohne Internet. Von Sascha Borowski

Von Sascha Borowski, Berlin

Auf der re:publica diskutieren seit Mittwoch 1500 Blogger und Journalisten über Internet, Medien und digitale Gesellschaft. Kurios: Der Web-Kongress begann ohne Internet.

Irgendwie beruhigend, dass auch Blogger Zeitung lesen. Berliner Morgenpost und taz haben den Weg in den großen Saal gefunden, wo die jungen Leute sitzen im gedimmten Licht. Hell schimmern nur die Monitore der Notebooks und Netbooks, auf denen sie tippen: die Avantgarde der deutschen Bloggerszene. Die Bürgerjournalisten. Die Twitterer und Social Networker.

Einige der 1500 sitzen allerdings ohne Laptop da und lesen Zeitung. Fast schon ein Stilbruch, wo es doch eigentlich um die "neuen" Medien geht hier. Oder doch nicht? Vielleicht liegt es einfach daran, dass ausgerechnet zum Start des Internet-Kongresses re:publica das WLAN nicht geht und so kein Netzzugang besteht.

Tag 1 auf der re:publica 09. Vor zwei Jahren noch ein Blogger-Treffen mit ein paar hundert Besuchern, hat sich die Veranstaltung zu einem bedeutenden Medienkongress gemausert. Deutschlands meistgelesene Blogger sind hier im Berliner Friedrichstadtpalast und diskutieren über Trends, Medien und Vernetzung.

Aber eben auch Journalisten, Twitterer, und Internet-Größen wie Jimbo Wales, der Gründer der Wikipedia. Die benachbarte Kalkscheune, in der die Veranstaltung in den beiden Vorjahren stattfand, ist dafür längst zu klein geworden.

"Shift happens", Veränderung geschieht, heißt dieses Jahr das Motto der re:republica. Eine Veränderung, die vor alle die Mediennutzung betrifft. Mitveranstalter Johnny Haeusler bringt es auf den Punkt. "Wir sind die einzige Generation, die analoge und digitale Medien erlebt", sagt er und zeigt auf der Leinwand das große Tonbandgerät, mit dem sein Vater ("womöglich illegal") Musik im Radio mitschnitt und speicherte. Er, Hauesler, verwendet dazu einen winzigen USB-Stick. Seine Präsentation auf der Leinwand steuert der bekannte Blogger (spreeblick.de) übrigens mit dem Iphone.

38 Jahre brauchte das Fernsehen um erstmals 50 Millionen Nutzer zu erreichen. Der Ipod brauchte dazu drei Jahre. Das Internet-Netzwerk Facebook nur noch zwei. Was in diesen Jahren geschieht ist eine Medien-Revolution, zumindest aber eine rasante Evolution. Teenager wachsen als "Screenager" (Haeusler) auf, Senioren werden zu "Scenioren".

Das Problem dabei ist die Geschwindigkeit dieser Entwicklung. Denn die Lücke zwischen denjenigen, die Internet und neue Medien nutzen, und denjenigen, die sie (noch) ablehnen, wird schnell größer. Die "Zurückgebliebenen" drohen abgehängt zu werden. Vielleicht.

Wegweiser zu interessanten Inhalten

Vielleicht ist es aber auch ganz anders. Der amerikanische Blog-Forscher John Kelly hat herausgefunden, dass sich die Mehrzahl der deutschen Blogger mit Themen beschäftigt, die von klassischen Medien vorgegeben werden. Das Agenda-Setting wird also weiter von Spiegel & Co betrieben. Das räumen selbst so genannte A-Blogger, also die Leithammel der deutschen Blogger-Szene, ein.

So wie Stefan Niggemeier: Viele deutsche Blogs seien nur "Wegweiser zu interessanten Inhalten", stellt er fest. Interessante eigene Inhalte produzierten aber viel zu Wenige. "Erschütternd", findet das Niggemeier. Und auch Robert Basic, bis zum spektakulären Verkauf seines Blogs "basicthinking" einer der bekanntesten Blogger Deutschlands, klagt eher als dass er jubelt: Die deutsche Bloggerszene sei insgesamt viel zu negativ eingestellt.

Nüchterne Bestandsaufnahme statt Euphorie scheint dieses Jahr das Motto der re:publica zu sein. Doch wo stehen sie denn nun, die Netzaktivisten, Bürgerjournalisten und Blogger? Werden sie eines Tages sogar Print ablösen, wie angesichts des Zeitungssterbens in den USA mancher schon befürchtet?

Klassische Medien "sterben nur wenn sie sich selbst umbringen. Wenn sie Blödsinn produzieren", entgegnet da Helmut Lehnert, Programmbereichsleiter Film und Unterhaltung beim rbb-Fernsehen, auf dem Podium zum Thema Medienwandel. Und Jakob Augstein von Der Freitag schwingt sich gar zu einem Plädoyer für den Printjournalismus auf: "Die Durchschlagskraft kommt aus den Zeitungen, nicht aus dem Netz", sagt er. "Wenn Heribert Prantl ( Süddeutsche Zeitung, Anm. d. Red.) etwas schreibt, hat das Wums. Wenn Don Alphonso ( rebellmarkt.blogbar.de, Anm. d. Red.) etwas schreibt, interessiert das keine Socke."

Wenigstens da kommt dann doch noch Widerspruch auf im Saal des Friedrichstadtpalastes. Direkt an den Mikrofonen, an denen Zuhörer Statements abgeben können. Vor allem aber auf der so genannten Twitterwall. Während vorne auf dem Podium diskutiert wird, sitzen viele der 1500 Zuhörer an ihren Tastaturen und schicken kurze Botschaften über Twitter oder per SMS ins Netz.

Alle Botschaften, die mit der re:publica zu tun haben, werden gesammelt und - nachdem der Netzzugang wieder funktioniert - automatisch auf der Leinwand angezeigt. Und da empören sich doch einige über die "Arroganz". Blogger seien schließlich mindestens ebenso wichtig wie klassische Medien. Nur einer klagt, so neu sei das doch alles nicht: "Die ganze Diskussion stand vor ein paar Wochen schon in der Zeitung."

Einen Konsens gibt es trotzdem irgendwie. Von "Zusammenwachsen und gegenseitiger Bereicherung" der klassischen und der modernen Medien spricht einer. Davon, dass sich auch Zeitungen, Hörfunk und Fernsehen immer moderner aufstellen und ihre journalistische Kompetenz ins Netz übertragen. "Shift happens" eben, Veränderung geschieht.

Am Nachmittag von Tag 1 der re:publica steht übrigens auch fest, warum das WLAN nicht funktionierte und Deutschlands Blog-Elite praktisch abgeschaltet war: "Die Bridges, mit denen wir die Entfernungen hier überwinden haben eine Firmware. Und die Firmware hat einen Bug", berichtet Johnny Haeusler.

Womit auch das geklärt war.

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