Sieben Fakten zum Aprilscherz
Mit Scherz und Schabernack werden Kollegen und Familie am 1. April verspottet. Doch woher kommt der Brauch? Sieben Fakten zum Aprilscherz, die Sie vielleicht noch nicht wussten.
Am 1. April schickt man seine Familie und Freunde mit einem Scherz in den April. Doch woher kommt dieser Brauch überhaupt? Und gibt es den Aprilscherz nur in Deutschland? Wir haben sieben Fakten zum Aprilscherz zusammengestellt.
Woher kommt der Brauch, am ersten April Scherze zu machen?
Über den historischen Ursprung der Aprilscherze gibt es sehr viele Theorien. In Deutschland erstmals bezeugt wurde die Redewendung "in den April schicken" wohl schon 1618 in Bayern.
Eine der gebräuchlichsten Entstehungstheorien geht auf die Kalenderreform des französischen Königs Karl IX. zurück. Der verlegte den Neujahrstag 1564 vom 1. April auf den 1. Januar. Manche Witzbolde verschickten ihre Einladungen zu Neujahrsfeiern angeblich trotzdem weiterhin zum 1. April. Wer darauf reinfiel, wurde verspottet.
Möglicherweise begann der Brauch aber auch schon in antiker Zeit mit dem römischen Fest zu Ehren des Gottes Quirinus. Die sogenannte Quirinalia galt als Fest der Dummen und Narren. Im römischen Kalender fiel es zwar auf den 17. Februar, Kalenderreformen bewirkten aber möglicherweise seine Verschiebung auf den 1. April.
Die Tradition der Aprilscherze gibt es in ganz Europa und in Nordamerika
Aprilscherze sind in den meisten westeuropäischen Ländern üblich. In England und den USA heißt der erste April zum Beispiel "April Fool's Day". In diesen Ländern werden am 1. April auch viele Grußkarten verschickt.
In Frankreich gibt es den "Poisson d’Avril", einen Fisch aus Papier. Vor allem Kinder basteln die Fische und kleben sie möglichst unbemerkt auf den Rücken von Klassenkameraden, Freunden und Familie. Auch in Italien und Teilen der Schweiz ist diese Sitte am 1. April üblich.
Viele Deutsche haben keine Lust auf den Aprilscherz
Bei Aprilscherzen zeigt sich Deutschland eher humorlos. In einer repräsentativen Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov sagten mehr als zwei Drittel der Befragten (70 Prozent), dass sie in diesem Jahr keinen Aprilscherz planen. Nur 15 Prozent wollen demnach jemanden in den April schicken. Der Rest antwortete mit "Weiß nicht" oder machte keine Angaben. Hingegen sagten 60 Prozent der Befragten, dass sie selbst schon einmal auf einen Aprilscherz hereingefallen seien.
Diejenigen, die einen Scherz zum 1. April wagen wollen, haben es der Umfrage zufolge vor allem auf die eigene Familie abgesehen. Von ihnen sagten 69 Prozent, dass sie Familienmitglieder ärgern wollten. 56 Prozent wollen demnach Freunde und Bekannte hereinlegen, aber nur 29 Prozent Kollegen.
Die BBC machte den Aprilscherz medientauglich
Als erster gezielt in Umlauf gebrachter Aprilscherz eines Mediums gelten die 1957 von der BBC im Fernsehen gezeigten Bilder der Spaghetti-Ernte im Tessin. Die ehrwürdige Anstalt zeigte das Pflücken an Bäumen voller Nudeln - mit Erfolg. Viele Zuschauer glaubten der für ihre Zuverlässigkeit bekannten BBC und Hunderte erkundigten sich, wo die Pflanzen zu kaufen seien.
Seitdem produzieren viele Medien zum 1. April bewusst Zeitungsenten
Nicht nur Freunde und Kollegen schicken sich in den April. Auch Zeitungen, Radio- und Fernsehsender flunkern am Tag der Scherze gern. Etwa schickte die "Neue Zürcher Zeitung" ihre Leser 2015 mit einem Bericht über ein geplantes Handyverbot für Fußgänger in den April. Es gehe um Unfallvermeidung. Der Stadtrat wolle Handyhersteller auch "analog zu den Warnungen auf Zigarettenpäckli" zu Hinweisen auf Displays verpflichten. Stehe ein Passant am Zebrastreifen, solle aufgrund der GPS-Ortung aufpoppen: "Gleichzeitiges Betreten der Straße und Bedienen des Handys kann töten."
Eine "Große Ehrung für Altbundeskanzler" Helmut Schmidt verkündete am 1. April 2012 die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung": Die Milchstraße werde in Schmidtstraße umbenannt. Die Abstimmung über die Umbenennung der Galaxis stehe auf der Tagesordnung der UN-Vollversammlung. Auf der Erde habe sich keine Straße gefunden, die Schmidts Intellekt angemessen sei, wurde UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zitiert.
Spottverse für den Aprilnarren
"April April" ist die Grundformel, um einen Aprilscherz aufzulösen. Doch gibt es noch viele weitere Verse, die denjenigen verspotten, der auf einen Aprilscherz hereingefallen ist. "Aprella-Narr! Hätsch net g’schaut, wärscht kei Narr!", ist ein Beispiel. Ein anderes: "Am 1. April schickt man die Narren, wohin man will." Oder: "Wer auf Narren hoffend blickt, der wird in den April geschickt!"
Es gibt sogar einen Spielfilm zum 1. April
Der Originaltitel: "April Fool's Day", auf Deutsch heißt er nur "Die Horror-Party". Der Film ist ein Horror-Streifen aus dem Jahr 1986. Es geht um College-Studenten, die auf einer abgelegenen Insel das Wochenende vom 1. April feiern wollen und sich gegenseitig in den April schicken. Doch auf der Insel treibt sich anscheinend ein Killer herum, der einen nach dem anderen umbringt. piar (mit dpa)
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